Nachdem CompuGroup Medical Deutschland AG als erster Komplettanbieter für alle notwendigen TI-Komponenten und -Dienste die Zulassung über die gematik erhielt, startete das Unternehmen nun die Installationen in den Arzt- und Zahnarztpraxen. Im November 2017 wurde die erste Arztpraxis an die digitale Datenautobahn im Gesundheitswesen angebunden. Mehrere tausend weitere Praxen werden zeitnah folgen.
Bereits im kommenden Jahr werden alle Ärzte und Zahnärzte in Deutschland im hochsicheren Netz der TI bestens geschützt arbeiten. Der erste niedergelassene Arzt, dessen Praxis erfolgreich angebunden wurde, ist Dr. Wolfgang von Schreitter. In der Praxis des Allgemeinmediziners in Neuss fand am Montag die erste Anbindung an die Telematikinfrastruktur im Rahmen des bundesweiten Rollouts statt. Durchgeführt wurde die Erstinstallation von speziell geschulten Technikern der CompuGroup Medical Deutschland AG (CGM).
In der Praxis wurde der erste Abgleich der Versichertenstammdaten eines Patienten, und somit die erste Anwendung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK), im Produktivbetrieb der TI erfolgreich durchgeführt.
Die neue Telematikinfrastruktur erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen und bietet dadurch einen sicheren Raum für die Vernetzung von Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern, Apotheken und Krankenkassen. Nur hierdurch werden künftig weitere E-Health-Anwendungen mit dem Ziel eines sicheren Datenaustauschs und einer sektorenübergreifenden Kommunikation möglich sein. Nach dem Versichertenstammdatenmanagement, als erste Anwendung, werden im kommenden Jahr das Notfalldatenmanagement, der elektronische Medikationsplan und etwas später die elektronische Patientenakte folgen.
Die Einführung der elektronischen Patientenakte gilt dabei als besonderer Meilenstein. Sie ist der zentrale Baustein, wenn es um die Digitalisierung des Gesundheitswesens geht. Die elektronische Patientenakte wird die medizinischen Daten eines Patienten zusammenführen und damit eine erheblich verbesserte Informationsbasis für Ärzte, Pflegedienste, Krankenhäuser und alle weiteren, an der Gesundheitsversorgung beteiligten Akteure schaffen. Der Patient wird damit künftig erstmals selbst ‚Herr über seine Daten‘ sein. Er alleine wird damit bestimmen können, welche medizinischen Leistungserbringer auf seine hinterlegte medizinische Historie zugreifen dürfen.
Schon heute hat die Anbindung der Praxis an die Telematikinfrastruktur Vorteile. Uwe Eibich, Vorstand der CompuGroup Medical Deutschland AG, erklärt: „Die TI kann heute schon mehr als ‚nur‘ Versichertenstammdaten abzugleichen. Wer einen Konnektor hat, hat auch den Zugang zum KV SafeNet, er muss sich nur noch anmelden. Ärzte können dann bereits Dienste wie den elektronischen Arztbrief, die Ein-Klick-Abrechnung, die Online-Abrechnung mit den Berufsgenossenschaften oder auch unsere CGM LIFE eSERVICES nutzen. Für die nächsten Anwendungen des E-Health-Gesetzes, also Notfalldatenmanagement und elektronischer Medikationsplan müssen die Spezifikationen und auch die Finanzierungsvereinbarungen noch vereinbart werden, dann werden wir sie im kommenden Jahr entwickeln.“

Jürgen Veit

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