Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Corona-News

Im Radio, in den Push-Nachrichten, die man aufs Handy bekommt oder in aktuellen Nachrichtensendungen im Fernsehen hört man immer wieder höhere Fallzahlen als die, die man tagesaktuell auf den Seiten des Robert-Koch-Institutes (RKI) einsehen kann. Das hängt damit zusammen, dass das Robert-Koch-Institut erst die vierte Instanz ist, dem die Zahlen aus allen Teilen des Landes übermittelt werden. 

Das Robert-Koch-Institut sammelt erstmal alle Zahlen

Zuerst wird die Meldung über einen neuen Corona-Fall dort verfasst, wo er sich bestätigt: zum Beispiel in einer Arztpraxis oder einem Labor. Diese Stelle meldet den Fall dann an das zuständige Gesundheitsamt der jeweiligen Stadt bzw. des jeweiligen Landkreises. Dieses wiederum übermittelt alle bestätigten neuen Fälle an die zuständige Landesgesundheitsbehörde (z.B. von Bayern). Mehrmals am Tag übermittelt die Landesgesundheitsbehörde alle bis dahin eingegangenen Daten an das Robert-Koch-Institut und gibt damit die aktuellen Fallzahlen für das jeweilige Bundesland bekannt. Bis die erfassten Fallzahlen also beim Robert-Koch-Institut ankommen, vergeht Zeit, in der die Zahl der Infizierten weiter steigt – momentan sehr schnell. 

Zahlen aus den Lokalmedien

Die Landesministerien sind oft schneller damit, die aktuellen Fallzahlen ihres eigenen Bundeslandes in einer Pressemitteilung herauszugeben. Diese Mitteilungen nehmen lokale Medien, allen voran die lokalen Radiosender meist sofort auf und geben sie an die Öffentlichkeit heraus – während das Robert-Koch-Institut erstmal die Fallzahl-Meldungen aus allen Bundesländern sammelt und dann in der Regel einmal am Tag – meist am Vormittag – aktualisiert. Übrigens gibt das RKI seine Fallzahlen dann auch an die WHO weiter – das heißt, die WHO ist dementsprechend nochmal später dran als das RKI. 

Die Johns-Hopkins-Universität ist am schnellsten

Auch die Fallzahlen der Johns-Hopkins-Universität, die man jetzt überall hört und liest, sind meist schon (deutlich) höher als die des RKI, da sie sich aus allen möglichen im Internet zugänglichen Quellen speisen – z.B. Webseiten und Twitteraccounts der Behörden, lokalen Medien und Mediziner-Communitys. Somit ist die Johns-Hopkins-Universität schneller am Puls der Entwicklungen und hat auch derzeit schon immer höhere Zahlen als die, die offiziell vom RKI herausgegeben werden. 

Die aktuellen (unterschiedlichen) Fallzahlen können Sie unter folgenden Links einsehen: