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Diese Anleihen sollten Anleger 2019 im Fokus haben


Die Europäische Zentralbank sowie Versicherungen und Pensionskassen könnten schon bald wieder gezwungen sein, höher rentierliche Bank- und Unternehmensanleihen zu kaufen. Anleger sollten dabei sein, meint Uwe Eilers, Geschäftsführer der FV Frankfurter Vermögen GmbH in Königstein im Taunus.

Im vergangenen Jahr litten nicht nur die Aktien unter der negativen Stimmung, sondern auch Anleihen. Einzig die Staatsanleihen, und dabei primär die als sicherer Hafen gesehenen Bundesanleihen, konnten Anleger glücklich machen. Dabei sind die Eigentümer nicht unbedingt Privatinvestoren, die mit null Prozent Rendite zufrieden sind, sondern regulatorisch gezwungene Banken und Versicherungen sowie die EZB als Dauerkäufer.

Wirtschaftsaussichten für 2019

Auch in diesem Jahr trüben sich die Wirtschaftsaussichten ein. Dabei scheint nicht nur die europäische Wirtschaft zu leiden. Dem bisherigen Wachstumstreiber China könnte die Luft ausgehen, vor allem wegen der Handelsstreitigkeiten mit den USA. Schon jetzt hat die EU-Kommission die Wachstumserwartungen für die Euro-Zone für 2019 von 1,9 auf 1,3 Prozent gesenkt. Der IWF sagt für China noch ein Wachstum von 6,2 Prozent für 2019 (nach 6,6 Prozent für 2018) voraus. Daten, die die Sorgenfalten vieler Anleger größer werden ließen.

Daher wird die EZB sicherlich keine Zinserhöhungen umsetzen. Vielmehr könnte sie sich gezwungen sehen, die Wirtschaft mit geldpolitischen Maßnahmen erneut stärker zu unterstützen. Solange es genügend Bargeld gibt, werden die Zinsen kaum noch weiter zu senken sein. Somit bleibt dann wohl nur wieder der Ankauf von weiteren Anleihen. Allen voran von Staatsanleihen.

Anleihen und Risiken

Aufgrund der schon jetzt bestehenden Knappheit von Staatsanleihen aus der Euro-Zone, die in dem Fall von der EZB nach den Länderanteilen proportional gekauft werden müssten, bliebe dann nur der Kauf von bislang noch höher rentierenden Bank- und Unternehmensanleihen. Gleichzeitig müssen immer mehr Anleger, vor allem auch Pensions- und Versorgungskassen sowie Versicherungen, einen großen Anteil ihres Vermögens in verzinslichen Wertpapieren anlegen, die die Pensionsverpflichtungen decken sollen. Da den Pensionären nicht selten drei Prozent Rendite garantiert wurde, wird dies nicht mehr mit Staatsanleihen gehen, die teils gar negativ rentieren. Somit sollte der Fokus wieder stärker auf Unternehmensanleihen gehen, die ein noch überschaubares Ausfallrisiko bergen.

Neben den europäischen Bank- und Unternehmensanleihen sollte man einen Blick auf andere Währungen und Länder werfen. Viele stabile US-amerikanische Unternehmen bieten mittlerweile eine Verzinsung von drei bis vier Prozent. Selbstverständlich muss man dabei Währungsrisiken in Kauf nehmen. Ähnlich sieht es für Anleihen aus dem Bereich der Emerging Markets aus. Diese bieten häufig ebenfalls überproportionale Renditen. Je nach Risikobereitschaft können diese in harter Währung, also Euro oder US-Dollar oder in den wesentlich volatileren Heimatwährungen erworben werden. Alle Anlagen mit erhöhten Währungs- und Kursrisiken sollten immer nur eine Beimischung im Portfolio darstellen, um die Schwankungsbreite im Depot überschaubar zu halten.

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