Interview mit Andreas Glogger, GLOGGER & PARTNER Vermögensverwaltung in Krumbach
“Chinas Aktienmarkt bietet viel Potenzial”
Herr Glogger, der Indexanbieter MSCI erschließt jetzt Chinas A-Aktien für ausländische Anleger. Wie beurteilen Sie die Chancen?
Andreas Glogger: Grundsätzlich positiv. Es gibt in diesem riesigen Börsensegment viele rasch wachsende Gesundheitsfirmen, die die zunehmend älter werdenden Chinesen bedienen. Auch die Aktien aussichtsreicher Technologieunternehmen sind im A-Aktienmarkt notiert.
Was ist mit Konsumtiteln? Immerhin leben in China 1,3 Milliarden Menschen!
Es gibt in der Tat etliche Marken, die sich bei der wachsenden Mittelschicht großer Beliebtheit erfreuen – dazu gehört etwa die Destillerie Kweichow Moutai, die der einzige legale Produzent des beliebten Maotai-Schnapses ist. Viele solcher Aktien standen bzw. stehen bislang nur chinesischen Anlegern offen.
Auf was ist bei der Auswahl von China-Aktien zu achten?
Mit der Aufnahme in die MSCI-Indizes müssen Unternehmen bereits bestimmte internationale Standards bei der Rechnungslegung erfüllen. Für die Auswahl der Aktien sind darüber hinaus eine gute Unternehmensführung, ausreichende Bilanzstärke, ein leicht zu verteidigender Wettbewerbsvorteil und die Achtung von Minderheitsaktionären wichtig.
Und wie sieht es mit den Risiken aus?
Chinas Aktienmarkt wird viel stärker von den Entscheidungen der Politik geprägt als der Westen. Auch steht die öffentliche Verantwortung eines Unternehmens manchmal mehr im Vordergrund als die Gewinnmaximierung. China sollte daher stets eine Beimischung in einem global ausgerichteten Aktiendepot sein.
Sind nicht auch die vielen chinesischen Privatanleger ein Risikofaktor? Sie gelten als Zocker.
Privatanleger halten tatsächlich drei Viertel der Aktien an der Wachstums-Börse in Shenzhen. Sie reagieren oft heftig und irrational auf Schlagzeilen und kurzfristige Entwicklungen. Dieses Verhalten sorgt für starke Schwankungen, bietet für Anleger mit Plan aber auch Chancen.
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