Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Honorare

Demzufolge sind Behandlungen von privatversicherten Patienten bei allen niedergelassenen Hausärzten stark rückläufig. So verzeichneten die niedergelassenen Ärzte in der letzten Märzwoche verglichen mit dem Vorjahreszeitraum je nach Fachrichtung Umsatzrückgänge zwischen 35 und 70 Prozent.

Stefan Tilgner, geschäftsführendes Mitglied des PVS Verbandsvorstandes meint: „Aus den uns vorliegenden Zahlen können wir einen klaren Trend erkennen.“ So seien die Umsätze aus den Behandlungen von Privatpatienten nicht nur bei den Hausärzten zurückgegangen, sondern bei allen niedergelassenen Ärzten. Während die Allgemeinmediziner einen durchschnittlichen Verlust von 35 Prozent hinnehmen müssen, trifft es die Fachärzte noch schlimmer.

Fachärzte trifft es am härtesten

So haben vor allem die Orthopäden, HNO- und Augenärzte einen hohen Rückgang privatärztlicher Leistungen zu verschmerzen. „Bei den Ortho¬pä¬den liegen die Honorarverluste bei etwa 50, bei den HNO-Ärzten bei etwa 60 Prozent, bei den Augenärzten sind sie sogar noch etwas höher“, fasst Tilgner zusammen.

Gefährlicher Trend

Der Verband versichert, dass sie mit größter Sorgfalt die weiteren Entwicklungen beobachten werden, da die privatärztlichen Honorarumsätze wichtig für den Fortbestand der Praxen und damit für die ambulante Versorgungsstruktur sind. „Wir werden die Honorarvolumina weiterhin genau im Auge behalten, auch um die Politik auf die Gefahren für die Versorgungslandschaft hinzuweisen, die sich bisher in der Krise so gut bewährt hat“, erklärte Stefan Tilgner. Sollte dieser Trend bestehen bleiben, bedrohe das die Existenz vieler Praxen. Denn eine Studie des PVS Verband aus dem Jahr 2017 zeigt, dass niedergelassene Ärzte rund ein Viertel ihrer Gesamteinnahmen mit privatärztlichen Leistungen erwirtschafteten. Dies macht Bei den Orthopäden einen Erlös von rund 40 Prozent der Praxiseinnahmen aus, bei HNO-Ärzten und Augenärzten sind das sogar mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen.