Interview: Über den Tellerrand schauen
Die Ausschüttungen deutscher Firmen sind hoch attraktiv. Dennoch sollten Anleger sich auch im Ausland umsehen, meint Gottfried Urban, Bayerische Vermögen AG.

Gottfried Urban, Bayerische Vermögen AG
Herr Urban, 2018 werden deutsche Firmen insgesamt rund 46 Milliarden Euro ausschütten. Warum trotzdem in die Ferne schweifen?
Gottfried Urban: Anleger sollten sich nicht zu stark von einem Markt oder einer Branche abhängig machen. Um Risiken im Gesamtportfolio zu reduzieren, kann eine breite Diversifikation helfen.
Welche Regionen sind besonders attraktiv?
Urban: Die attraktivste Ausschüttungsregion ist Europa. Dazu würde ich die USA berücksichtigen, wo Anleger viele Dividendenaristokraten finden. Und schließlich sollten die Schwellenländer nicht vernachlässigt werden. Auch dort gibt es immer mehr interessante Dividendenzahler.
Worauf gilt es bei der Umsetzung zu achten?
Urban: Die Besteuerung von ausländischen Dividenden bei Einzelinvestments kann kompliziert und kostenaufwändig sein. Anleger sollten deshalb breit aufgestellte Investmentfonds oder ETFs bevorzugen.
Was ist mit dem Währungsrisiko?
Urban: Grundsätzlich muss das jeder selbst entscheiden. Ich empfehle aber Wechselkursrisiken nur abzusichern, wenn eine Währung zu dominant wird. Machen zum Beispiel US-Titel über 50 Prozent an einem Index oder einem Fonds aus, dann kann die währungsgesicherte Variante des Produkts mehr Sinn machen.
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