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Geldanlage: Rendite und Risiko sind wichtiger als Steuerersparnis


Porträt und Zitat Michael Thaler

Im Interview mit ARZT&WIRTSCHAFT erklärt Michael Thaler von der TOP Vermögen AG mit Sitz in Starnberg, warum es auch steuerlich sinnvoll ist, sich von Altlasten im Wertpapierdepot zu trennen.

Herr Thaler, wie oft werden Vermögensverwalter im Gespräch mit Neukunden mit sogenannten Neue-Markt-Leichen konfrontiert, die seit beinahe 20 Jahren im Wertpapierdepot liegen? Oder mit Fonds, die auf einen als unaufhaltsam beschriebenen Megatrend setzten, aber deutlich unter ihrem Kaufpreis notieren?

Michael Thaler: Ich kann nicht für meine Kollegen sprechen. Persönlich habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass nicht wenige Anleger aus diesen und anderen Motiven Verlustpositionen halten und deren Verkauf meist scheuen.

Welche sind die Gründe dafür?

Im Wesentlichen sehe ich zwei Gründe. Da ist zum einen der Unwille zu sagen: „Ja, ich habe Verluste gemacht und ich sehe dieser Tatsache ins Auge, indem ich die Aktie, den Fonds, das Zertifikat etc. jetzt verkaufe.“ Dies setzt ja voraus, dass man sich eigene Irrtümer eingesteht. Zum anderen glauben manche Anleger, dass sich Verluste steuerlich besonders dann zu ihren Gunsten auswirken, wenn ihnen hohe Kapitalerträge entgegenstehen, mit denen sie sich verrechnen lassen.

Ist das nicht so?

Richtig ist, dass Verluste aus Geschäften mit Aktien, Anleihen und Fonds nur dann die Steuerlast mindern, wenn es auch Erträge aus ebensolchen Geschäften gibt. Das heißt aber nicht, dass es sinnvoll wäre, Vermögen dauerhaft in aussichtslosen Anlagepositionen zu binden. Sinnvoller ist es, sich von der Fixierung auf das Steuerthema zu lösen und das Wesentliche in den Blick zu nehmen.

Und das wäre…?

Beim Vermögensaufbau bzw. der Vermögensbewahrung zählt in erster Linie die Höhe der Rendite und dass sich diese Rendite mit einem für den Anleger vertretbaren Risiko erzielen lässt. Meine Meinung dazu ist: Wenn ich durch kluge Vermögensaufteilung dauerhaft attraktive Renditen erziele, zahle ich die Abgeltungssteuer, die mit 26,38 Prozent bis 28 Prozent erträglich hoch ausfällt, gern.

Was raten Sie aus dieser Perspektive interessierten Anlegern?

Entwerfen Sie ein stabiles Depot aus mehreren Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Immobilien und Cash oder konsultieren Sie dazu einen Fachmann, der dies gemeinsam mit Ihnen nach Ihren Vorgaben tut. Als Resultat werden Sie ein Wertpapierdepot haben, das Ihren jährlichen Renditeerwartungen ebenso gerecht wird wie dem Risiko, das Sie tragen können und wollen. (julu)

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