Die bundesweite Hochwasserkatastrophe in den vergangenen Tagen hat erneut das zunehmende Risiko von Naturgefahren gezeigt. Die finanziellen Folgen können verheerend sein – auch für Arztpraxen, die gegen Elementarschäden zum Teil unzureichend geschützt sind.
Vollgelaufene Keller, kaputtes Inventar und zerstörte Häuser: Die bundesweite Hochwasser-Katastrophe hat auch Ärzte hart getroffen. In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern konnten manche Niedergelassene aufgrund der Unwetter zuletzt nur eingeschränkt arbeiten oder mussten sogar schließen. Nach und nach wird das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Die Höhe der finanziellen Schäden ist dagegen noch nicht ganz klar. Fest steht nur, dass einige Arztpraxen nicht gegen die Wassermassen abgesichert gewesen sind und nun viel zahlen müssen. Obwohl sich die Versicherungsprämien für einen richtigen Schutz für sie wohl gerechnet hätten.
Klimawandel verstärkt Extremwetter
„Es hat sich erneut gezeigt, welch große Schäden Hagel und Starkregen innerhalb kürzester Zeit anrichten können“, erklärte kürzlich Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). In Zukunft müsse man sich darauf einstellen, dass sich deren Frequenz und die Intensität erhöhe. „Der Klimawandel dürfte auch in Deutschland zu einer Zunahme extremer Wettereignisse führen“, warnte er. Eine Absicherung gegen die finanziellen Folgen von Elementarschäden sei essentiell.
In diesem Jahr erwartet der GDV durch Stürme, Überschwemmungen, Starkregen und Hagel voraussichtlich die höchsten Schäden seit 2002. Die Unwetterserie in der zweiten Junihälfte hatte bereits nach vorläufigen Schätzungen versicherte Schäden in Höhe von 1,7 Milliarden Euro verursacht. Im Zusammenhang mit der Juli-Katastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz geht der Verband aktuell von versicherten Schäden zwischen vier und fünf Milliarden Euro aus. Die Schäden infolge der Überschwemmungen in Bayern und Sachsen sind darin noch nicht enthalten.
GDV rät: Lieber abgesichert absaufen
„Lieber abgesichert absaufen!“, lautet der Titel einer GDV-Werbekampagne. Doch wie schützt man sich als Freiberufler richtig vor den Folgekosten von Unwettern? Als Marktführer in der Versicherung von niedergelassenen Ärzten bietet HDI eine Elementarversicherung an, die auch Naturgefahren wie Überschwemmungen abdeckt. Sie muss als Erweiterung der Praxisversicherung abgeschlossen werden und kostet ab 200 Euro im Jahr. In Inhalts- und Elektronikversicherungen für Arztpraxen ist dieses Risiko oft nicht mitversichert. Aus aktuellem Anlass ist ein Blick in die Verträge sinnvoll – wenn der Schutz unzureichend ist, sollten Sie mit Ihrem Versicherer nachbessern.
Über die Annahme eines Antrags auf Elementarschadenversicherung entscheiden Versicherer nach dem Schadensverlauf der letzten Jahre beziehungsweise Jahrzehnte. Um das Risiko für die jeweilige Region einschätzen zu können, haben die deutschen Versicherer eigens ein Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen „ZÜRS Geo“ entwickelt. Jeder Adresse ist einer Gefährdungsklasse zugeordnet. Liegt das zu versichernden Gebäude in einem Tal oder in der Nähe eines Bachs, wo statistisch betrachtet alle paar Jahre etwas passiert, wird es für den Eigentümer schwierig, die Naturgefahren abzusichern. Es droht eine Ablehnung oder er muss zumindest extrem teure Prämien und hohe Selbstbehalte von mehreren Tausend Euro in Kauf nehmen.
Starkregen gefährlicher als Ufernähe
Je nach Wohnort und -lage besteht zwar statistisch gesehen vielleicht kein übermäßig großes Risiko für Elementarschäden. Wenn sie aber eintreten, sind die finanziellen Folgen laut GDV oft verheerend. Die meisten Überschwemmungsschäden kommen zudem durch Starkregen zustande und nicht, wie oft vermutet, durch einen über die Ufer tretenden Fluss oder See. In dicht bebauten Städten drohen selbst weit entfernt von Gewässern niederschlagsbedingte Überflutungen. Je mehr Flächen versiegelt sind, desto weniger Wasser kann im Boden versickern und desto mehr fließt oberflächlich ab.
Welche Versicherung zahlt bei Elementarschäden am Auto? |
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Tagelange Unwetter haben vielerorts Autos beschädigt oder einfach weggespült. Hausbesuche sind für einige Ärzte anschließend nicht möglich gewesen. Für die Kosten infolge von Sturm, Hagel, Blitz und Überschwemmungen kommt in der Regel die Voll- beziehungsweise Teilkaskoversicherung auf.
Je nach Tarif besteht Schutz bei Beschädigung, Zerstörung, Totalschaden oder Verlust eines Autos und der mitversicherten Teile. Kaskoversichert ist der Wiederbeschaffungsaufwand des Fahrzeugs. Allerdings erwartet der Versicherer eine gewisse Mitverantwortung. Wer trotz Hochwasserwarnung in einem Risikogebiet geparkt hat, muss den Schaden womöglich aus eigener Tasche zahlen. |
Was sind Elementarschäden?
Zu den Elementarschäden zählt man allgemein Schäden, die durch das Wirken von Naturgewalten ausgelöst werden. Darunter fallen Überschwemmung, Hochwasser, Starkregen, Hagel, Sturm, Erdbeben, Lawinen, Schneedruck oder Vulkanausbrüche.
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