Je höher der Pflegegrad, desto mehr finanzielle Unterstützung erhalten Pflegebedürftige. Um diesen festzustellen, muss ein Gutachter einen Besuch abstatten. Woran man im Vorfeld denken sollte.
(dpa/tmn) Ein Schwerbehindertenausweis oder eine schwere Krankheit entspricht nicht unbedingt einem hohen Pflegegrad. Für die Einstufung ist nämlich allein die Frage wichtig, wie selbstständig man noch seinen Alltag bewältigen kann.
Dazu kommt ein Gutachter zu einem vorher vereinbarten Termin nach Hause. Da ein höherer Pflegegrad mehr finanzieller Hilfe entspricht, lohnt sich eine gute Vorbereitung auf den Besuch, wie die Zeitschrift «Pflege und Familie» (Ausgabe 2/2019) erklärt.
Offene Fragen etwa zu benötigten Unterlagen sollte man im Vorfeld klären. Ansprechpartner kann hier ein Pflegestützpunkt sein. Bei gesetzlich Versicherten erstellt ein Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) das Gutachten, bei privat Versicherten ein Beschäftigter des Dienstleisters Medicproof.
Am Tag des Besuchs sollten Pflegebedürftige nach Möglichkeit einen Angehörigen oder eine andere Vertrauensperson an ihrer Seite haben. Das kann dabei helfen, die Aufregung zu dämpfen, und für einen geordneten Ablauf zu sorgen.
Gemeinsam mit Angehörigen sollten Pflegebedürftige aufschreiben, wie sie ihren Pflegebedarf einschätzen. Auch eine Liste der behandelnden Ärzte und Therapeuten sowie Pflegenden sollte nicht fehlen. Darin steht idealerweise dann auch, wie häufig diese aufgesucht werden oder aushelfen.
Zum Termin selbst sollte man eine Reihe von Dokumenten griffbereit haben. Dazu gehören medizinische Unterlagen, eine Medikamentenliste und Verträge mit einem Pflegedienst oder einer Haushaltshilfe, dazu Ausweise wie Diabetikerpass oder Schwerbehindertenausweis.
Auch Hilfsmittel sollten zum Besuch parat stehen. Denn ein Gutachter will sich ein Bild davon machen, welche Utensilien zu welchen Zwecken wie häufig genutzt werden. Das schließt unter anderem Duschstühle, Rollatoren und andere Gehhilfen ein.
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