In Deutschland werden immer mehr Antidepressiva verschrieben. Im Zeitraum von 2008 bis 2017 stiegen die ärztlichen Verordnungen der Mittel zur Behandlung von Depressionen um über 50 Prozent.
Diese Entwicklung wird von Gesundheitsexperten kritisiert. Viele Patienten würden einseitig medikamentös versorgt, das Mittel der ambulanten Psychotherapien fände zu selten Anwendung. Dies entspreche nicht den ärztlichen Leitlinien. Die Anzahl der Verordnungen wird in so genannten definierten Tagesdosen (DDD) angegeben.
Diese stellen eine rechnerische Größe für die Arzneimittelverbrauchsforschung dar. Sie entspricht nicht einer therapeutischen oder ärztlich verschriebenen Dosis.
Die meisten Antidepressiva pro Kopf werden weltweit übrigens in Island konsumiert.
Je 1.000 Personen waren es im Jahr 2015 129,6 Tagesdosen, wie die Grafik von Statista zeigt. Damit liegen die Isländer weit vor dem zweitgrößten Konsumenten Australien, wo es rund 104 Tagesdosen sind.
Deutschland liegt mit 56,4 Tagesdosen je 1.000 Personen leicht unter dem OECD-Durchschnitt von 60,3. Am geringsten ist der Konsum mit 12,3 Tagesdosen in Lettland.
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
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