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Gescheiterte Brexit-Abstimmung: Mit nationalen Lösungen Arzneimittelversorgung sichern?

von A&W Online

Das mit einer Schere durchgeschnittene Wort "Brexit" über einer Europa-Karte
Foto: Pixabay

Der Brexit sorgt nicht nur für politische und wirtschaftliche Turbulenzen, sondern kann der EU auch Probleme bei der Arzneimittelversorgung bescheren.

Die verbleibenden 27 Mitglieder der Europäischen Union (EU) und auch Großbritannien müssen im Falle eines sogenannten „harten“ Brexits dringend Maßnahmen ergreifen, um die Arzneimittelversorgung ihrer Bevölkerung sicherzustellen, so der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V.

Ein ungeordneter Austritt Großbritanniens aus der EU könne zu chaotischen Zuständen führen, so der Bundesverband. Der im britischen Unterhaus abgelehnte Brexit-Vertrag erhöhe diese Gefahr. Die Folgen für die Arzneimittelversorgung in den verbleibenden EU-Staaten, aber auch in Großbritannien, wären unabsehbar.

Der Grund: Über Großbritannien gelangen derzeit noch viele Roh- und Wirkstoffe auf den europäischen Markt. Darüber hinaus wird nahezu jedes vierte Arzneimittel für den gesamten EU-Markt in Großbritannien freigegeben und in Verkehr gebracht.

„Um das zu erwartende Chaos abzumildern, müssen die Mitglieder der EU und auch Großbritannien dann selbst schnellstmöglich nationale Maßnahmen treffen, die zumindest in Teilen einen ungehinderten Warenfluss vom Stichtag an sicherstellen. Insbesondere Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen müssen weiterhin ihre gewohnten Arzneimittel erhalten – sowohl in den verbleibenden EU-Ländern als auch in Großbritannien“, sagt Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH).

Ab dem 30. März ist Großbritannien nicht mehr Mitglied der EU. Nach derzeitigem Stand wird es damit gegenüber der EU zum Drittstaat und fällt so auf Bestimmungen der Welthandelsorganisation zurück. Da der zwischen der EU und Großbritannien ausgehandelte Austrittsvertrag im britischen Parlament keine Mehrheit fand, wird es auch keine Übergangsphase geben.

“Ohne Übergangsphase oder Regelungen, wie mit den gegenseitigen, stark verflochtenen Lieferketten zu verfahren ist, kann es empfindliche Störungen der Arzneimittelversorgung geben”, so Kroth. Die Bundesregierung schließt ein No-Deal-Szenario allerdings auch nicht mehr aus.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.

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