Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Um den Verwaltungsaufwand für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zumindest ein Stück weit zu verringern, gibt es inzwischen die Möglichkeit der sogenannten Blankoformularbedruckung. Statt stets einen Vorrat unterschiedlichster Vordrucke und Formulare vorzuhalten, dürfen Praxen die Inhalte der Formulare auf ein spezielles Sicherheitspapier drucken und können auf diese Weise fast alle Formulare selbst anfertigen, darunter auch so wichtige Vordrucke wie Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, Heilmittelverordnungen oder Überweisungen.

Voraussetzungen für das Bedrucken von Blankoformularen

Um die Vorzüge dieses Verfahrens nutzen zu können, müssen Ärzte allerdings bestimmte Voraussetzungen im Hinblick auf die Praxis- und Büroausstattung erfüllen. Erforderlich ist zunächst eine Praxissoftware, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für die Blankoformularbedruckung zertifiziert ist. Eine aktuelle Liste zertifizierter Softwaresysteme finden Sie unter folgendem Link: www.kbv.de/html/5614.php. Zudem dürfen Ärzte für die Blankoformularbedruckung nur ein spezielles Sicherheitspapier verwenden, das sie je nach Region von ihrer KV oder direkt von der Druckerei erhalten. Erforderlich ist zudem ein Laser- oder Tintenstrahldrucker, der über ein Prüfzeugnis der Papiertechnischen Stiftung zur Herstellung von Urschriften von Urkunden verfügen muss.

Welche Vorschriften gelten für das Bedrucken von Blankoformularen?

Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, können Ärztinnen und Ärzte die jeweils benötigten Formulare direkt am Rechner aufrufen, die Maske am Bildschirm ausfüllen und das Formular auf dem Sicherheitspapier ausdrucken.

Alle Vorschriften, die Ärzte bei diesem Verfahren zu beachten haben, regelt die „Vordruck-Vereinbarung Blankoformularbedruckung“. Sie findet sich in der Anlage 2a Bundesmantelvertrag – Ärzte. Die KBV hat zudem ein technisches Handbuch zur Blankoformularbedruckung erstellt, das unter anderem die zu verwendenden Schriftarten, Schriftgrößen sowie Anordnung der Inhalte enthält. Hier finden sich auch Hinweise zur Formatierung von ICD-Diagnosedaten.

Blankoformularbedruckung kann Papierverbrauch reduzieren

Ein weiterer Vorteil der Blankoformularbedruckung: Sie kann den Papieranfall in der Praxis verringern. Denn prinzipiell können Ärzte auf den Ausdruck von Formularen, die für den Verbleib in der Praxis bestimmt sind, verzichten, wenn das Praxisverwaltungssystem die Information elektronisch speichert. Das technische Handbuch führt dazu allerdings aus: „Da elektronische Dokumente in der Regel mit vertretbarem Aufwand nicht die gleiche Rechtssicherheit wie ausgedruckte Dokumente besitzen und die Archivierung auch unabhängig vom eingesetzten PVS erfolgen kann, liegt die Entscheidung darüber, ob die Formulare ausgedruckt werden oder nicht, letztendlich beim Arzt.“

Technik, die begeistert
Flexibel und schnell: die Formulare aus dem eigenen Drucker
Bei der Blankoformularbedruckung können Ärztinnen und Ärzte spezielles Sicherheitspapier mit den Inhalten der Formulare bedrucken. Das Sicherheitspapier wird sowohl mit feststehenden Daten (zum Beispiel mit dem Titel des Formulars „Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung“ und den einzelnen Feldern und Kästchen) als auch mit variablen Daten (etwa Name und Geburtsdatum des Patienten) bedruckt. Um das Verfahren nutzen zu können, müssen in der Praxis ein zertifiziertes PVS sowie speziell geprüfte Drucker zum Einsatz kommen.