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Impfbereitschaft: Vertrauen zum Arzt, Aussicht auf Freiheit und Geld überzeugen

von André Gieße

Patientin wird in den Oberarm geimpft
Bild: polack - stock.adobe.com

Schätzungen zufolge müssen mindestens 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden, um die Pandemie zu stoppen. Forscher haben untersucht, wie Corona-Impfungen in Deutschland attraktiver gemacht werden können.

Die Möglichkeit Corona-Impfungen auch beim Hausarzt zu bekommen, kann dazu beitragen, dass sich mehr Menschen in Deutschland ein entsprechendes Vakzin spritzen lassen. Das hat eine gemeinsame Untersuchung der Humboldt-Universität zu Berlin und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung ergeben. Das Forscherteam befragte im März rund 20.500 Personen zu drei Strategien, die die Impfbereitschaft in der Bevölkerung erhöhen können: Neben der Einbeziehung der Hausärzte ging es um die Rückgabe von Freiheiten für Geimpfte und finanzielle Anreize.

Jüngere Menschen wollen Freiheiten zurück

Nur etwa 67 Prozent der Befragten waren damals grundsätzlich bereit, sich gegen das SARS-CoV-2 impfen zu lassen oder waren schon geimpft. Weitere 17 Prozent waren unentschlossen und 16 Prozent lehnten eine Corona-Impfung sogar komplett ab. Das könnte sich angesichts der nun in Aussicht gestellten Lockerungen ändern. Die Studie zeigt passend dazu: Während sich die Impfbereitschaft von älteren Befragten vor allem durch das Vertrauen zum Hausarzt erhöhen lässt, können jüngere Befragte besonders gut durch die Aussicht auf mehr Freiheiten überzeugt werden.

50 Euro haben auch Überzeugungskraft

Auch ein finanzieller Anreiz kann die Impfbereitschaft merklich erhöhen, wobei die Höhe der Zahlung durchaus eine Rolle spiele, so die Forscher. Nur wenn der Betrag ausreichend hoch sei (50 Euro), zeigt sich demnach eine Wirkung. Eine zu geringe Summe (25 Euro) sei kaum von Bedeutung. Einzeln kann laut der Umfrage jede der drei Strategien die Impfbereitschaft in Deutschland um etwa fünf Prozentpunkte erhöhen. In Kombination sind sogar bis zu 13 Prozentpunkte möglich. Demgegenüber zeigte sich die Gruppe der Impfgegner dafür kaum empfänglich.

Jeder Dritte in Deutschland ist bereits geimpft worden

Für eine sogenannte Herdenimmunität gegen das Corona-Virus muss Schätzungen zufolge mindestens 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Laut Robert Koch-Institut sind in Deutschland bis Ende vergangener Woche insgesamt mehr als 43 Millionen Corona-Impfdosen verabreicht worden. Rund 39 Prozent der Menschen haben mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Den vollen Impfschutz erhielten demnach bislang rund 13 Prozent der Bevölkerung. Mithilfe der Hausärzte geht es seit April mit den Corona-Impfungen deutlich schneller voran.

Die aktuelle Zahlen zu Corona-Impfungen in Deutschland finden Sie hier.

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