Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisführung

Wenn jemand krank wird, müssen Sie dessen Arbeiten an die Kollegen übertragen. Und je länger der Mitarbeiter krank ist, desto schwieriger wird es: Die Kollegen leiden unter der Mehrbelastung, es schleichen sich schneller Fehler ein und am Ende werden diese Mitarbeiter auch noch krank. Deshalb ist es wichtig, einem hohen Krankenstand rechtzeitig vorzubeugen.

Fehlzeitenanalyse

Beginnen Sie mit einer Ursachenanalyse. Nur so können Sie vorbeugen. So entstehen z. B. Rückenschmerzen auch durch Fehlhaltungen am Computer, die aktiv angegangen werden können.

So manche Krankheit ist durch Frust, Über- oder Unterforderung bedingt. Auch hier haben Sie Möglichkeiten einzugreifen. Das beginnt schon mit der Personalauswahl. Überlegen Sie: Passt der Bewerber auch menschlich? Bei bereits eingestellten Mitarbeitern: Wer ist für welche Aufgabe geeignet? Wer ist über- oder unterfordert? Wer ist im Team nicht integriert?

Arbeitsplatz verbessern

Auch das Umfeld ist entscheidend: Die Lichtverhältnisse, die Lärmbelastung, die Optimierung von Arbeitsabläufen, das Miteinander im Team bei Entscheidungen. Prüfen Sie regelmäßig, ob sich Schwächen in den einzelnen Bereichen ergeben haben. Nehmen Sie Klagen Ihrer Mitarbeiter ernst und versuchen Sie, diese Probleme zu lösen. Führen Sie regelmäßig Gespräche mit Ihren Mitarbeitern, um zu erkennen, was deren Anliegen sind.

Nach dem Problem forschen

Führen Sie mit Mitarbeitern, die häufig nur wenige Tage krank sind, ein Klärungsgespräch, in dem eruiert wird, ob eventuell innerbetriebliche Probleme Grund dafür sind. Ebenfalls gut: ein Rückkehrgespräch bei längeren Fehlzeiten, das die Wiedereingliederung erleichtert. In beiden Fällen sollte dem Mitarbeiter aber mit Wohlwollen begegnet werden. Das Aussprechen eines Generalverdachts bringt wenig, sondern verstärkt nur die Blockadehaltung.

Angestellten über Problem informieren

Den Mitarbeiter miteinzubeziehen, wird dessen Bewusstsein für die Problematik erhöhen. Allerdings sollten Sie besser nicht auf die wirtschaftlichen Auswirkungen hinweisen. Das würde den Eindruck verstärken, dass er nur als gewinnbringende Arbeitskraft zählt. Vielmehr kann man darauf hinweisen, dass der Ausfall das gesamte Team belastet. So stärken Sie das Wir-Gefühl und die Verantwortung füreinander.