
Wenn das Girokonto zum Kostenfaktor wird
Einst gehörten kostenlose Girokonten zum Standardangebot der Banken. Heute sind sie eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Wo Geldhäuser besonders hohe Gebühren verlangen – und wie Kunden gegensteuern können.
Einst gehörten kostenlose Girokonten zum Standardangebot der Banken. Heute sind sie eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Wo Geldhäuser besonders hohe Gebühren verlangen – und wie Kunden gegensteuern können.
Geldanlage mit hohen Zinsen? Diese Zeiten scheinen lange vorbei. Schon seit Jahren werfen Tagesgeld und Co. kaum noch etwas ab. Clevere Sparer können trotzdem die Inflationsrate schlagen.
Bankkunden müssen sich nicht alles bieten lassen. Gebühren für ein Girokonto, die 60 Euro im Jahr übersteigen, sind nach Ansicht der Stiftung Warentest ein Grund, sich ein günstigeres Konto zu suchen. Die Tester haben für die September-Ausgabe von Finanztest 231 Gehalts- und Girokonten von 104 Banken geprüft und sogar noch 23 Kontomodelle gefunden, die ohne Wenn und Aber kostenfrei sind.
Ein Girokonto mit Extraleistungen, beispielsweise Versicherungen oder diversen Vergünstigungen, kann attraktiv sein. Etliche der sogenannten Mehrwertkonten halten aber nicht das, was sich viele Kunden davon versprechen. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, bei dem Mehrwertkonten von zehn Finanzinstituten untersucht wurden.
Das Landgericht Düsseldorf hat einer Bank die Werbung mit einem kostenlosen Girokonto untersagt. Das Urteil könnte wegweisend für die künftigen Angebote der Banken sein.
Die Banken reagieren auf die Zinsproblematik und verändern ihr Preismodell für Girokonten. Unter anderem werden immer häufiger die Bedingungen verändert, unter denen das Konto noch kostenlos geführt werden kann. Grundsätzlich gilt ab sofort: Auch bei sogenannten Gratis-Girokonten müssen viele Verbraucher mit Nebenkosten rechnen.
Vom 18. September an wird es für Bankkunden einfacher: Wollen sie ihr Konto wechseln, müssen ihnen die Geldinstitute helfen. Das sieht dann das Gesetz vor. Doch Vorsicht: Girokonto ist nicht gleich Girokonto.
Die Banken drehen an der Preisschraube. Und zwar sowohl beim privaten als auch beim Praxiskonto. Doch Ärzte können gegensteuern – und ihre Kosten deutlich senken.
Auf dem Sparkonto gibt es schon lange nur noch mickrige Zinsen – wenn überhaupt. Zahlen Privatkunden nun auch noch mit höheren Gebühren oder gar Strafzinsen die Zeche für den EZB-Kurs? Erste Institute haben bereits reagiert.
Wer ein Konto eröffnen will, muss in Zukunft keinen festen Wohnsitz mehr nachweisen. Diese Neuregelung, die der Bundestag beschlossen hat, soll vor allem Obdachlosen und Flüchtlingen zugute kommen.
Zahllose Postbank-Kunden müssen sich auf Kosten für Überweisungen von ihrem Girokonto einstellen. Ab dem 1. April will die Deutsche-Bank-Tochter von Kunden, die Papierbelege einreichen, 99 Cent für Überweisungen verlangen. Lastschriften, Online-Überweisungen, Telefon-Banking und die an den Terminals in den Filialen abgewickelten Geschäfte bleiben aber weiter kostenlos.
Girokonten überziehen ist teuer: über zwölf Prozent Zinsen im Schnitt. Dabei lassen sich kurzfristige Engpässe deutlich preiswerter finanzieren.