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Klinik

Die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser hat sich im Jahr 2016 verbessert. Nur noch 7 Prozent der Krankenhäuser befanden sich im Bereich erhöhter Insolvenzgefahr, 84 Prozent im „grünen Bereich“. Im Jahr zuvor lagen noch 9 Prozent im „roten Bereich“ und 79 Prozent im „grünen Bereich“. Zu diesen Ergebnissen kommt die vierzehnte Ausgabe des „Krankenhaus Rating Report“.

Die Ertragslage war 2016 ebenfalls gut: Nur 13 Prozent der Krankenhäuser schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust. Das durchschnittliche Jahresergebnis stieg auf 2,8 Prozent der Erlöse, nach 1,8 Prozent im Jahr 2015. Im Jahr 2016 waren zudem 67 Prozent der Kliniken voll investitionsfähig.

Trotz guter Ertragslage bleibt die Kapitalausstattung der Krankenhäuser aber weiterhin unzureichend. Ihr jährlicher Investitionsbedarf (ohne Universitätskliniken) beläuft sich auf rund 5,8 Milliarden Euro. Dem stehen Fördermittel der Bundesländer in Höhe von 2,8 Milliarden Euro gegenüber, die jährliche Förderlücke beträgt also 3 Milliarden Euro.

Krankenhausstrukturfonds sorgt weiter für Dynamik auf regionaler Ebene

In den ostdeutschen Bundesländern war die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser auch im Jahr 2016 wieder am besten. Am schwierigsten war sie in Niedersachsen/Bremen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg.

Die Krankenhauskapazitäten haben sich 2016 gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert. Die Zahl der Krankenhäuser sank um 0,3 Prozent auf 1.951. Die durchschnittliche Verweildauer der Patientinnen und Patienten sank weiter auf unter 7,3 Tage, die Fallzahl stieg um 1,5 Prozent.

Erstmals wurden im diesjährigen „Krankenhaus Rating Report“ Daten der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) analysiert. Als Qualitätsmaß wird auf die (standardisierte) Sterblichkeitsrate zurückgegriffen. Bei kleinen Fallzahlen waren die Ausschläge dieses Maßes sowohl nach oben als auch nach unten deutlich stärker als bei größeren Fallzahlen. Das deutet darauf hin, dass in kleinen Einrichtungen ein gutes oder schlechtes Ergebnis eher dem Zufall geschuldet ist. Die kleinste Fallzahlkategorie hat außerdem manchmal, jedoch nicht immer, einen im Durchschnitt schlechteren Wert als alle anderen Fallzahlkategorien.