Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland sinkt durch Armut stärker als durch Bluthochdruck, Alkoholkonsum oder starkes Übergewicht. Das ergab eine Studie des Lifepath Konsortiums, welches sich mit dem Thema Gesundheit beschäftigt.
Gesundheit hat doch mit Geld zu tun
Die Wissenschaftler werteten 48 Studien aus sieben wirtschaftsstarken WHO-Staaten, darunter die USA und Frankreich, aus. Sie wollten zeigen, dass neben bekannten Krankheiten auch der sozio-ökonomische Status eine Rolle bei der Lebenserwartung der Menschen spielt. Tatsächlich geht die Formel “arm und krank” leider auf. Armut ist zwar nicht der schlimmste Gefährder für die Gesundheit, aber sie gehört zu den Top 5.
Armut begünstigt Krankheiten
Wie die Grafik von Statista zeigt, verringert die Nikotinsucht die Lebenserwartung der Deutschen am stärksten. Besonders starke Risiken für die Gesundheit sind auch Diabetes und Bewegungsmangel. Vor Faktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht, die beide ebenfalls gerne als “Volkskrankheit” bezeichnet werden, liegt allerdings die Armut. Wer finanziell schlechter gestellt ist, erlebt mehr Stress, lebt ungesünder, wird häufiger krank und lebt in der Folge auch kürzer. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder aus sozial schwachen Familien nicht so alt werden als finanziell gut aufgestellte Kinder, ist damit kein Horrorszenario mehr, sondern Realität.
Arme Kinder haben eine geringere Lebenserwartung
Besonders hart scheint die Armut sich bei Männern auf die Gesundheit auszuwirken: Insgesamt sind die Auswirkungen aller negativen Faktoren bei ihnen größer als bei Frauen. Einzig beim Übergewicht verkürzte sich die Lebenserwartung der Studienteilnehmerinnen stärker als die der Studienteilnehmer.
Die Grafik zeigt die Verkürzung der Lebensdauer abhängig von folgenden Faktoren (in Jahren).
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