Ländervergleich: Deutsche häufig beim Arzt und in der Ambulanz

Die Deutschen sind im internationalen Vergleich recht häufig beim Arzt, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Ein interessantes Phänomen, denn aus medizinischen Gründen sind viele der Arztbesuche gar nicht notwendig.
Wie die Statista-Grafik auf Basis von OECD-Daten zeigt, besuchen Bundesbürger rund 10 Mal im Jahr einen Arzt – Zahnarztbesuche nicht mitgerechnet. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 6,6 Besuchen. An der Spitze liegt Südkorea mit rund 17 Arztbesuchen. Die Zahl der Ärzte pro Kopf ist in Südkorea im OECD-Vergleich zwar relativ gering – sie sind aber darauf eingerichtet, viele Patienten zu behandeln.
Mit leichtem Fieber in die Notaufnahme
In Deutschland wird die Zahl der Arztbesuche kritisch diskutiert. Ärzte beklagen Medienberichten zufolge, dass Patienten oft schon mit leichtem Fieber in die Notfallambulanz kämen. Aus medizinischen Gründen seien viele Arztbesuche nicht notwendig. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will mit dem „Terminservice- und Versorgungsgesetz“ (TSVG) die Lage entspannen. Das Gesetz soll das Gesundheitssystem entlasten und sieht vor, dass die Praxen mehr offene Sprechstunden anbieten und dass die zentrale Terminvermittlung am Telefon deutlich ausgebaut werden soll. Dadurch sollen die Wartezeiten bei der Terminvergabe reduziert werden.
Besonders selten sehen etwa die Schweden einen Arzt. Schweden ist seit Jahren bemüht, seine Gesundheitswirtschaft so effizient wie möglich zu gestalten. Um unnötige Arztbesuche einzudämmen, müssen Patienten bei jedem Arztbesuch eine Selbstbeteiligung von 200 Schwedischen Kronen (rund 19 Euro) entrichten. Möglichst viele Konsultationen werden über E-Health-Lösungen, wie Chats oder Videocalls, abgewickelt.
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