Schäden in Höhe von über 700 Millionen Euro entstehen Verbrauchern jährlich durch ineffiziente Riester-Verträge, überhöhte Dispozinsen und Abhebegebühren.
Stiftung Warentest und die Verbraucherzentralen haben ermittelt, dass finanzielle Schäden bei der privaten Altersvorsorge besonders dramatisch sind: Vergleiche zeigen, dass viele Riester-Produkte zu teuer sind. Falle die durchschnittliche Rendite dadurch nur ein Prozent niedriger aus, seien die Verluste enorm, so die Tester. Demnach könnten die Riester-Verluste bis 2020 auf mehr als drei Milliarden Euro wachsen, bis 2030 sogar auf über elf Milliarden Euro.
Überhöhte Dispozinsen belasten die Verbraucher ebenfalls. Denn während der Leitzins der Europäischen Zentralbank seit 2008 um rund drei Prozent fiel, sanken die durchschnittlichen Zinsen für Überziehungskredite an private Haushalte im gleichen Zeitraum nur um gut ein Prozent.
Auch bei den Fremdabhebegebühren langen die Banken den Verbrauchern tief in die Tasche. Laut Europäischer Zentralbank heben deutsche Verbraucher jährlich rund zwei Milliarden Mal Geld am Automaten ab. „Unterstellt man ein Prozent Fremdabhebungen, so finden jährlich 20 Millionen Transaktionen statt, bei denen Gebühren anfallen“, rechnen die Warentester vor. Während die Kosten für eine Fremdabhebung mittlerweile durchschnittlich sieben Euro betrügen, liege die tatsächliche Belastung der Banken wahrscheinlich bei maximal zwei Euro. Fazit: Die Verbraucher zahlen pro Abhebung fünf Euro dazu.
A&W-Kommentar
Die Finanzaufsicht sollte den Verbraucherschutz deutlich stärken. Die Beispiele zeigen ein systematisches Marktversagen zu Lasten der Verbraucher.
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