Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
E-Health

Der Start war zögerlich, doch inzwischen sind digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der Realität der Patientenversorgung angekommen. Wie eine aktuelle Studie der Stiftung Gesundheit zeigt, verschreiben fast 45 % der Hausärzte die digitalen Helfer zumindest gelegentlich. Auch bei Fachärzten und Psychologischen Psychotherapeuten liegt der Einsatz der Gesundheits-Apps bei über einem Drittel.

Allerdings ist die Gruppe der Hausärzte, die auf digitale Gesundheitsanwendungen verzichten, größer: 26 % geben an, grundsätzlich nichts von DiGA zu halten und sie deshalb nicht einzusetzen. Weitere 18,6 % halten sie zwar für sinnvoll, setzen sie aber nicht ein, weil sie die Anwendungen für „überteuert“ halten. Dazu kommen weitere 10,8 %, die davon überzeugt sind, dass es bisher keine sinnvolle App für ihren Bereich gibt.

Digitale Gesundheitsanwendungen haben sich etabliert

Der durchschnittliche Einsatz von DiGA in der medizinischen Praxis liegt laut Studie aktuell bei 37,1 % (2020: 1 %). Damit setzen fast vier von zehn Ärzten die digitalen Helfer zumindest gelegentlich in der Patientenversorgung ein.

Am seltensten kommen die Apps mit 31,4 % bei Zahnärzten zum Einsatz. Grundsätzlich abgelehnt wird die Technik von den Dentalmedizinern aber nicht: Vielmehr wird hier das Fehlen von sinnvollen Angeboten für den Dental-Bereich bemängelt.

Welche Vorzüge sehen Ärzte beim Einsatz von DiGA?

Hausärzte sehen die Vorzüge der Apps vor allem in der Therapie bzw. als Therapieunterstützung (49,8 Prozent), auch in der Vorsorge werden die digitalen Helfer eingesetzt (46,8 Prozent). Ähnlich sieht es bei Fachärzten aus: Hier setzt man vor allem in der Therapie (50,6 Prozent) und in der Vorsorge (45,5 Prozent) auf Apps. Zahnärzte sehen den größten Nutzen im Bereich der Vorsorge (48,4 Prozent).

Auch nichtärztliche Heilberufe setzen Gesundheits-Apps immer öfter ein. An erster Stelle stehen hier die Logopäden, gefolgt von Apothekern, Hebammen, Ergotherapeuten und Heilpraktikern. Nur Physiotherapeuten zeigen bisher wenig Interesse, wobei gerade in diesem Bereich das Potenzial groß sein dürfte.