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Geldanlagen

Klassische Fonds werden verwaltet. Dafür zahlt der Sparer. Und nicht zu wenig. Nur: Wenigen Fondsmanagern gelingt es, einen Referenzindex zu schlagen. Beispiel: 60 Prozent der aktiv gemanagten deutschen Aktienfonds verlaufen schlechter als der Dax.

Armutszeugnis für Fondsmanager

Zu einem noch peinlicheren Ergebnis für die elitäre Kaste der Fondsmanager kommt eine kürzlich von der Ratingagentur Morningstar veröffentlichte Untersuchung. Danach schafften es nur zehn Prozent der Fondsmanager, in den letzten fünf Jahren ein besseres Ergebnis als der Weltaktienindex MSCI World zu erzielen.

Kein Wunder, dass sich immer mehr Anleger auf die Indexfonds stürzen. Diese bilden einen Markt eins zu eins ab – zum Beispiel den Dax oder den Euro Stoxx. Im Börsenchinesisch heißen sie ETFs. Sie kommen ohne teuer bezahlte Manager aus. Daher sind sie viel preiswerter als aktiv gemanagte Fonds. Mit der Folge, dass „Banken von sich aus ETFs ungern anbieten, weil sie weniger Provision einbringen“ – so ein Morningstar-Experte.

Weitere Vorteile der ETFs

Der Anleger muss sich um nichts kümmern – der Fonds entwickelt sich so wie der gewählte Index. Beim klassischen Aktienfonds kann der Manager gewaltige Fehler machen, die auf Kosten des Sparers gehen. Ferner: Aktien-ETFs werden an Börsen gehandelt. Während der täglichen Handelszeiten werden fortlaufend Kurse gestellt, zu denen Investoren die Fonds jederzeit kaufen und verkaufen können.

Auf den Webseiten von Finanzinformationsanbietern wie onvista.de oder finanzen.net können sich Anleger die Wertentwicklungen verschiedener Indizes anschauen. Das vermittelt einen Eindruck von der Schwankungsbreite. Ganz wichtig: ETFs sollten als langfristige Anlage dienen. Kurzfristig spekulieren bringt nichts. Die führenden Anbieter sind ishares (50 Prozent Marktanteil), Lyxor und db x-Trackers mit je 10 Prozent.

Die besten Varianten

Viele Anleger greifen intuitiv gerne zu dem nächstliegenden Index, also dem Dax. Die Experten sagen indes, dass ETFs auf den Dax riskanter sind. Traditionell schwankt der Index deutlich stärker als der MSCI World oder der amerikanische S & P 500.

Wie auch immer: Die ETFs werden weiter Karriere machen. In Europa gibt es schon fast 1500 unterschiedliche Index-Produkte. „Wir stehen noch erst am Anfang“, heißt es bei der Deutschen Bank, „der ETF-Trend hat erst begonnen.“

A&W-Tipp

  • Nehmen Sie nur breitgestreute Indizes – etwa den MSCI-World, der den weltweiten Aktienmarkt nachzeichnet. Inzwischen gibt es eine unübersehbare Menge der ETFs. Merke: Je spezieller der Index, desto größer das Anleger-Risiko.
  • Ihre Hausbank wird Ihnen nicht von sich aus diese Anlage empfehlen, weil sie wenig Provisionen bringt. Besser man errichtet ein kostenloses Depot bei einer Direktbank. Hier können Kunden einfach ohne Zusatzkosten über die Börse kaufen.
  • Die Verwaltungs- und Kaufkosten sind günstig. Sie können jedoch von Bank zu Bank unterschiedlich sein.

Kostenvergleich

Die Verwaltungskosten von Indexfonds liegen in der Regel bei 0,1 – 0,5 Prozent im Jahr, bei Aktienfonds sind es rund 1,5 Prozent im Jahr.