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Geldanlagen

Der renommierte deutsche Finanzwissenschaftler Gerald Pilz hat die Forschungsergebnisse von Wirtschaftswissenschaftlern durchforstet, um die erfolgreichsten Finanzstrategien herauszufiltern:

Nobelpreisträger-Methode

Von einem aktiv gemanagten Portfolio halten viele Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften wenig. Denn in den Geschäftsberichten der Unternehmen stehen ausschließlich Zahlen der Vergangenheit, die nur ungefähre, oft unzutreffende Prognosen ermöglichen. Sie raten daher dazu, besser breit mit vielen verschiedenen Aktien in die Märkte einzusteigen. Voraussetzung: Anleger sollten mindestens 20 bis 30 Jahre durchhalten. Denn langfristig werden die Aktienmärkte von entwickelten Volkswirtschaften steigen. Die größte Herausforderung ist dabei für die meisten Anleger eine psychische. Wenn der Aktienmarkt zusammenbricht, stoßen sie ihre Positionen oft ab. Doch genau das ist der größte Fehler. Solche Krisen muss man bei dieser Strategie eisern aussitzen, um am Ende einen ordentlichen Gewinn einzustreichen.

Zyklus des Börsenjahres nutzen

Diese Methode ist einfach. Als Basis nutzt man nur den Zyklus des Börsenjahres. Betrachtet man die Gewinne und Verluste an der Börse über viele Jahre, kristallisiert sich folgendes Phänomen heraus: Von Mai bis Oktober kommt es häufig zu Verlusten, von November bis Ende April zu Gewinnen. Am besten steigt man also im November ein und verkauft Anfang Mai alles. Um eine jährliche Durchschnittsrendite von 14 Prozent zu erreichen, benötigt man bei dieser Methode allerdings auch einen langen Atem. Man sollte mindestens zehn bis 20 Jahre einplanen.

US-Notenbank im Blick

Zwei Mitarbeiter der US-Notenbank fanden in einer empirischen Studie einen ungewöhnlichen Effekt heraus. Anleger konnten in der Mehrheit der Fälle eine hohe Rendite erzielen, wenn sie 24 Stunden vor der Bekanntgabe der neuesten Entscheidung der US-Notenbank in den amerikanischen Aktienmarkt investierten. Diese Bekanntmachungen über geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank finden meist achtmal im Jahr statt. Sie werden von der Federal Reserve rechtzeitig bekannt gegeben. Einen Tag vorher investiert man also am besten in den breit gestreuten S&P 500 Index, der 500 Aktien umfasst. Zum Beispiel mit einem ETF, der sich auf den S&P 500 bezieht. Wenn die Federal Reserve mit der Pressekonferenz beginnt, stößt man den ETF wieder ab.

Automatisiertes Handeln

Hochfrequenzhändler nutzen Computerprogramme, um in Mikrosekunden an der Börse zu handeln. Solche „Expert-Advisors“-Programme gibt es inzwischen auch für Privatanleger. Damit können Sie rund um die Uhr, vollautomatisch ein Börsenprogramm laufen lassen. Allerdings ist so ein Handel nur im Devisenmarkt möglich. Mehr dazu auch in dem neuen Buch von Gerald Pilz: „Geldanlagen in allen Lebensphasen“.