Reflux: Wie sich der Brand in der Speiseröhre eindämmen lässt
Ines Schulz-HankeZwischen 15 und 25 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einem gastroösophagealen Reflux. Nun wurde zwar nicht die deutsche, jedoch eine amerikanische Leitlinie zum Krankheitsbild überarbeitet.
Seit das American College of Gastroenterology (ACG) 2013 die letzte Fassung seiner Leitlinien zur gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) herausgegeben hat, konnten chirurgische und endoskopische Therapien klinisch relevant verbessert werden. Zudem haben sich diagnostische Tests und Patientenmanagement weiterentwickelt.
Medikamentöse Therapie und Lebensstiländerung gegen Refluxkrankheit
Das ACG präsentiert seine Empfehlungen zur medikamentösen Therapie sowie zu Lebensstiländerungen und endoskopischem Management auf 30 Seiten. Eine Übersichtstabelle und ein Flussdiagramm zu GERD-Diagnose helfen bei der Orientierung.
Körpergewicht reduzieren hilft gegen Reflux
Im Bereich der Lebensstiländerungen empfiehlt das ACG übergewichtigen und adipösen Patientinnen und Patienten, ihr Körpergewicht zu reduzieren, um die GERD-Symptome zu reduzieren (starke Empfehlung mit mäßiger Evidenz).
Bedingt und mit geringer Evidenz gelten die Empfehlungen, Mahlzeiten mindestens zwei bis drei Stunden vor dem Zubettgehen einzunehmen, auf Tabakkonsum bzw. Rauchen zu verzichten, mit erhöhtem Kopfteil zu schlafen sowie Nahrungsmittel zu meiden, die individuell GERD-Symptome triggern. Hierzu zählen Kaffee, Schokolade sowie scharfe und fette Speisen.
Für Menschen mit extraösophagealen Symptomen formuliert das ACG die starke Empfehlung, zunächst alternative Ursachen für die bestehenden Symptome zu evaluieren. Fehlen außerdem typische Symptome wie Sodbrennen und Regurgitation, dann sollte vor dem Einleiten einer Therapie getestet werden, ob tatsächlich ein Reflux vorliegt.