Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
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Erstmals seit 2017 ist die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland wieder gestiegen. Im Berichtsjahr 2020 registrierte die Polizei 49.174 Wirtschaftsdelikte (2019: 40.484 Fälle), was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 21,5 Prozent entspricht. Dies geht aus dem Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität hervor, das das Bundeskriminalamt (BKA) diese Woche veröffentlicht hat. Demnach stieg die Schadenssumme im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent auf 3,011 Milliarden Euro (2019: 2,973 Milliarden Euro Schaden).

Abrechnungsbetrug oft im Südwesten

Laut der Behörde sind die Fälle des Abrechnungsbetrugs im Gesundheitswesen weiterhin konstant ansteigend. Die von der Polizei erfasste Zahl schnellte demnach im Berichtsjahr um 12,5 Prozent nach oben. Wenngleich bei der Hälfte aller Länder die Deliktszahl gesunken sei, habe sich der steigende Trend der vergangenen Jahre aufgrund stärkerer Zunahmen vor allem in Baden-Württemberg (2020: 1.605; +48,3 %) und Rheinland-Pfalz (632; +47,3 %) fortgesetzt. Weitere Angaben, welche Heilberufler vor allem getrickst haben, machte das BKA nicht.

Neuer Trend beim Subventionsbetrug

Die missbräuchliche Beantragung beziehungsweise Inanspruchnahme von Corona-Soforthilfen führte zudem nach BKA-Angaben im vergangenen Jahr zu einem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen im Bereich des Subventionsbetrugs auf 7.585 Fälle (2019: 318 Fälle). Mit der Auszahlung von betrügerisch erlangten Corona-Soforthilfen im Jahr 2020 ist der Bundesrepublik Deutschland demzufolge ein Schaden von insgesamt 151,3 Millionen Euro entstanden.