Hessen: Gesamtvergütung für Hausärzte steigt um 59 Millionen Euro
A&W RedaktionNach zähen Verhandlungen haben sich Krankenkassenverbände und Kassenärztliche Vereinigung in Hessen endlich geeinigt: Die Gesamtvergütung für Hausärzte steigt für 2017 um 59 Millionen Euro gegenüber 2016.
Der Honorar-Streit in Hessen ist beigelegt. Bei der Frage nach den Honoraren für die rund 12.000 Ärzte und Psychotherapeuten in Hessen haben sich die Kassen und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) auf ein bis Ende 2018 gültiges Modell geeinigt. Damit wurde der Gang vor das Schiedsamt doch noch abgewendet.
Vorgesehen ist jetzt eine Steigerung der Gesamtvergütung für 2017 (im Vergleich zu 2016) von 59 Millionen Euro. Ein Teil soll dabei in die Förderung der “hausärztlichen und fachärztlichen Grundversorgung” fließen, wie die KV mitteilt.
Damit geht ein langer Streit zu Ende: Die Kassenärztliche Vereinigung hat mindestens 300 Millionen Euro Plus gegenüber dem Vorjahr gefordert, die Kassen boten aber nur 40 Millionen Euro an. Im Juni 2017 waren die Honorarverhandlungen dann für gescheitert erklärt und der Gang vor das Schiedsamt vorbereitet worden.
Nach der nun doch noch erfolgten Einigung zeigten sich beide Seiten erleichert und betonten, es bestehe nun Honorar- und Rechtssicherheit. Dies gelte nicht nur für die Vergangenen Jahre, sondern auch für den Zeitraum bis Ende 2018.
Die Neuverhandlungen waren unter anderem notwendig geworden, weil das Bundessozialgericht die Honorarvereinbarung für das Jahr 2013 beanstandet hatte (Az. B 6 KA 42/16 R). 2013 hatte das Schiedsamt den regionalen Punktwert gegenüber dem Orientierungswert um 1,1 Prozent erhöht, dagegen klagten die Kassen und bekamen Recht. Dies hätte sich laut KV auch auf die Jahre 2014 bis 2016 ausgewirkt.