Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Infografik der Woche

Im Jahr 2021 nahmen laut Arztzahlstatistik 183.336 Ärzte und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil – davon 152.028 (2020: 150.850) Ärzte und 31.308 (2020: 29.731) Psychologische Psychotherapeuten.

Während Psychotherapeuten damit einen Zuwachs von 5,3 % erlebten, erhöhte sich die Zahl der Ärzte nur um 0,8 %. Bei Hausärzten wird seit Jahren sogar ein leichter Rückgang registriert. 2021 lag das Minus im Vergleich zum Vorjahr bei 129 (-0,2 %).

Zahl der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten gestiegen

Bei jungen Medizinern hält der Trend zur Anstellung weiter an: Die Anzahl der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten in Einrichtungen und in freier Praxis hat sich von 42.631 auf 45.895 (+ 7,7 %) weiter erhöht. Die Anstellungen in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) steigen dabei stärker als die Anstellungen in freien Praxen.

Auch der Frauenanteil bei Ärzten und Psychotherapeuten wächst kontinuierlich und nimmt nun fast 50 Prozent ein. Bei den Psychologischen Psychotherapeuten ist der Anteil der Frauen mit 76 Prozent am höchsten, bei den Ärzten sind es 44 Prozent.

Das Durchschnittsalter der Ärzte und Psychotherapeuten ist das zweite Jahr in Folge minimal von 54,23 auf 54,18 Jahre gesunken.

KBV fordert schnelles Gegensteuern

Laut Bundesarztregister stieg die Gesamtzahl der Vertragsärzte und -psychotherapeuten 2021 gegenüber Vorjahr um 2.755. Das sind theoretisch 1,5 Prozent. Berücksichtigt man allerdings die vielen Teilzeit- und Angestelltenverhältnisse, kommt man netto nur noch auf 0,3 Prozent.

Die Politik sei also gut beraten, die ambulante Versorgung und ihre Strukturen zu stärken, lässt die KBV verlauten. „Die reine Arztzeit nimmt ab, also die Zeit, die für die Versorgung der Patientinnen und Patienten zur Verfügung steht“, konstatierte KBV-Vorstandsvize Dr. Stephan Hofmeister. Angesichts dieser Entwicklung müsse gegengesteuert werden. Die Attraktivität der selbstständigen Niederlassung müsse wieder gesteigert werden.

Laut Hofmeister zählten dazu sowohl ein Abbau der überbordenden Bürokratie, Anpassungen bei der Vergütung als auch eine konsequente ambulante Weiterbildung. Zudem müsse die Zahl der Medizinstudierenden erhöht werden. „Geschieht dies nicht, erleidet die Versorgung Schiffbruch.“