Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Abrechnung

In Kapitel 33 des einheitlichen Bewertungsmaßstabes (EBM) sind die einzelnen Gebührenordnungspositionen (GOP) der Ultraschalldiagnostik aufgeführt. Der Hausarzt-EBM enthält 24 GOP und der EBM der Inneren Medizin enthält 39 GOP. Eine ganze Menge, doch Stopp: Bevor man als Kassenärztin oder Kassenarzt überhaupt eine Sonografie abrechnen darf, muss man eine Genehmigung der zuständigen kassenärztlichen Vereinigung (KV) vorliegen haben. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass diese Genehmigung alle Sonografien aufführt, die man laut dem Fachgruppen-EBM abrechnen dürfte.

Standard der Fachgruppe beachten

So betont das Qualitätsmanagement von KVen, dass nur die Sonografien abgerechnet werden dürfen, die zum Standard der Fachgruppe gehören. Das bedeutet, dass GOP, die im Fachgruppen-EBM stehen, aber nicht in der KV-Zulassung zur Sonografie gelistet sind, nicht abgerechnet werden können. Sowohl im Hausarzt-EBM als auch im EBM für Innere Medizin steht die GOP 33000 für die Ultraschalluntersuchung des Auges. Vermutlich hat weder ein Hausarzt noch ein Fachinternist diese GOP in den letzten Jahren je abgerechnet. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass die neueren Ultraschallgenehmigungen jedem Antragsteller genau die GOP auflisten, die für ihn abrechenbar sind. Ganz wichtig: Bei jeder Statusänderung sollte man mit der KV klären, ob die Sonografiegenehmigung bestehen bleibt.

Nur wer den Durchblick hat, rechnet Sonografien effektiv ab

Die Bilddokumentation auch von sonografischen Normalbefunden gehört obligat zur GOP. Einzige Ausnahme davon sind nicht gestaute Gallenwege und die leere Harnblase bei Restharnbestimmung.

Die Bilddokumentation muss eindeutig dem Patienten zuzuordnen sein. Da dies zu den obligaten Bestandteilen aller sonografischen GOP gehört, sind Ärger und die Korrektur der Abrechnung vorprogrammiert, falls bei einer Prüfung von Behandlungsunterlagen auffällt, dass die ausreichende Dokumentation fehlt. Auf der Bilddokumentation selbst muss das geschallte Organ oder die Organe klar erkennbar sein.

GOP 33042

Die GOP zur Sonografie sind durch die Art der Verknüpfung genau zu lesen. Die GOP 33042 kann bei vorliegender Genehmigung der KV sowohl von Hausärzten als auch von Fachinternisten abgerechnet werden. In der Leistungsbeschreibung ist eine Und/oder-Verknüpfung zwischen Abdomen und Retroperitoneum. Das bedeutet, dass es bei entsprechender Indikation für die Abrechnung ausreicht, wenn der Part vor oder hinter dieser Vernüpfung erbracht wurde. Zudem sind vor und hinter dieser Verknüpfung jeweils zwei Bestandteile mit oder verknüpft. Wer also beide Nieren plus Nebennieren geschallt hat, kann die GOP 33042 abrechnen. Wird bei Verdacht auf eine Nierenkolik nur eine Niere samt Nierenbecken geschallt und eventuell noch der Harnleiter, so ist nicht die GOP 33042, sondern nur die GOP 33043 abrechenbar. Dazu muss man dann wissen, was man nach der Sonografiegenehmigung der KV abrechnen darf. Es kann durchaus sein, dass man als Fachinternist die GOP 33043 nicht genehmigt bekam. Die Abrechnung beider GOP nebeneinander in einer Sitzung ist verboten. Daher die höhere bewertete GOP 33043 abrechnen, so zulässig.

Plausibilität
Jede KV hat Regelungen für die Plausibilitätsprüfung. Neben den allseits bekannten Aufgreifkriterien wie der Überschreitung der täglichen Arbeitszeit oder der Quartalsarbeitszeit gibt es weitere, regional geregelte Prüfkriterien. So kann es zu einer Prüfung kommen, wenn eine Kollegin oder ein Kollege eine Leistung deutlich häufiger abrechnet als der Fachgruppendurchschnitt. Ob eine KV bei 150 Prozent oder 200 Prozent abgerechneter Leistung verglichen mit dem Durchschnitt (= 100 %) prüft oder einen anderen Prozentwert angesetzt hat, ist ziemlich egal. In der Prüfung muss man glaubhaft belegen können, dass die Leistung notwendig war.