“Versuchtes Preisdumping der Kassen zeugt von grober Unkenntnis der Sachlage“, so kritisiert die KBV den aktuellen Vorstoß der AOK. Die will für Corona-Virus-Tests künftig keine 59 Euro mehr bezahlen.
Der AOK-Bundesverband kündigte an, nicht mehr für jeden Test auf das Corona-Virus 59 Euro an die Labore bezahlen zu wollen. Eine deutliche Reaktion kam postwendend vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV): „Unangemessen, realitätsfern und ein vollkommen falsches Signal“, urteilten der Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen sowie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister.
„Wer wie AOK-Chef Martin Litsch erklärt, auch bei einem Testpreis von 15 Euro könnten die Labore noch Gewinne erzielen, hat offenbar die Sachlage nicht verstanden. Mit einem solchen Preis würden gerade einmal die für den Test erforderlichen Reagenzien abgedeckt“, kritisierte KBV-Chef Dr. Gassen. „Um ein Testergebnis zu bekommen, werden Infrastruktur, Raum, Geräte, entsprechend qualifizierte Mitarbeitende und Qualitätssicherung benötigt. Das ist mit einem Dumpingpreis von 15 Euro nicht zu haben“, führte er aus.
Dr. Stephan Hofmeister erklärte: „Im internationalen Vergleich bewegen wir uns im Deutschland im unteren Mittelfeld, was die Preise für einen PCR-Test angeht. In den USA kostet der Test rund 90, in der Schweiz 80 Euro. Und wir haben in Deutschland die gleichen Kosten für Reagenzien und Materialien wie in diesen Ländern auch.“
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