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Mehr als eine Million SARS-CoV-2-PCR-Tests im März – Labore leiden trotzdem

von A&W Online

Coronavirus blood test concept. Doctor hands in medical gloves holding test tube with blood for Coronavirus analysis over laboratory desk. 2019-nCoV Coronavirus originating in Wuhan, China
Foto: photoguns/AdobeStock

Immer wieder werden kritische Stimmen laut, die die Zahl der in Deutschland durchgeführten Corona-Tests bemängeln. Tatsächlich ist sie in den letzten Wochen aber deutlich gestiegen.

Über eine Million SARS-CoV-2-Tests wurden in Deutschland seit Anfang März durchgeführt. „Eine großartige Leistung der fachärztlichen Labore in Deutschland in einer für uns alle kritischen Zeit“, sagte Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender der Akkreditierten Labore in der Medizin, ALM e.V., bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen zur Labordiagnostik im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.

Bis zu 100.000 Tests pro Tag möglich

Insgesamt sind an der Datenanalyse des ALM bundesweit bereits über 100 medizinische Labore beteiligt und sie haben seit Anfang März rund 1.060.000 Tests durchgeführt. Damit ist die Zahl der Tests pro Woche in dieser Zeit auf 332.414 angestiegen. Die Testkapazität wurde ebenfalls gesteigert und liegt jetzt bei 100.000 Tests pro Tag – allein in den Laboren, die an der aktuellen Datenerhebung teilnehmen. „Die fachärztlichen Labore tragen damit einen maßgeblichen Teil zur Sicherung der Versorgung mit der SARS-CoV-2-Diagnostik bei“, so Dr. Müller, Facharzt für Laboratoriumsmedizin. Auch an den Antikörpertests sind die vertragsärztlichen Labore im ambulanten Bereich maßgeblich beteiligt.

Wirtschaftliche Folgen auch bei Laboren

Die fachärztlichen Labore haben also viel zu tun, bekommen die Auswirkungen der Pandemie aber trotzdem auch wirtschaftlich zu spüren: „Während die Corona-Testung täglich zunimmt, sehen wir einen dramatischen Rückgang in anderen Bereichen der Labordiagnostik“, erklärte Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im ALM e.V.: So wurden im März 2020 bis zu 50 Prozent weniger Laboruntersuchungen angefordert. Diese Veränderungen beträfen sowohl Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen als auch Präventionsleistungen wie das Screening auf Darmkrebs oder HPV.

„Wir sehen, dass in der Pandemie-Zeit medizinisch wichtige Untersuchungen nicht oder später veranlasst werden“, so Kotsopoulos. Fachärztliche Labore hätten jedoch trotz geringerer Auslastung in diesen Bereichen gleichbleibende Fixkosten. „Und das kann wegen der besonderen Erfordernisse auch nicht durch Mehrarbeit durch die COVID-19-Pandemie ausgeglichen werden.“

Die Mitglieder des ALM e.V. appellieren deshalb an das Bundesgesundheitsministerium und die ärztliche Selbstverwaltung: „Labore benötigen wie die Krankenhäuser eine klare Regelung zur wirtschaftlichen Absicherung.“ In dem Maße, wie die Labore insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie die Versorgung mit wichtiger Diagnostik sicherten, müsse auch die Zukunft der Labore gesichert sein.

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