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Finanzen

Die Pandemie war nur wenige Wochen alt, da zog es die Menschen verstärkt nach draußen. Fahrräder, Laufschuhe und Gartenzubehör waren gefragt. Die Kursverläufe von Aktien wie Hornbach (ISIN: DE0006084403), Husqvarna (ISIN: SE0001662222) oder Fiskars (ISIN: FI0009000400) sprechen Bände. Allein die Hornbach-Aktie legte im vergangenen Jahr um stattliche 60 Prozent zu. So könnte es weitergehen. Nachdem in den vergangenen Jahren rund um viele Metropolen eine Art Landflucht eingesetzt hat, dürfte Gardening ein Trend sein, der bleibt.

Gärten werden immer beliebter – und erfordern Investitionen

Unter Zukunftsforscher herrscht Einigkeit: In modernen Städten spielen Gärten eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Lebensqualität zu schaffen und sogar bei der Lebensmittelversorgung. Während für die einen Gartenarbeit an sich schon für Zufriedenheit und Wohlbefinden sorgt, genießen andere eher die Atmosphäre, die Pflanzen, Sträucher und Bäume schaffen. Immerhin verfügt etwa jede zweite deutsche Familie über zumindest eine kleine Grünfläche am Haus. Hinzu kommen rund fünf Millionen Hobby-Gärtner, die in ihrem eigenen Schrebergarten jäten und sähen. Gardening-Aktien haben also entsprechendes Potenzial.

Hinzu kommt, dass das Gärtnern eng mit dem Heimwerken verbunden ist. Vom Bestellen des heimischen Gartens bis hin zur kleinen Handwerksarbeit in den eigenen vier Wänden ist es nicht weit. Dass Handwerker rar sind und kleineren Jobs nicht gerade aufgeschlossen gegenüberstehen, ist ein weiteres Argument für die Aktien der Bau- und Gartenmärkte.

Gefahr der Marktsättigung nicht unterschätzen

Das Wachstum der Gardening-Branche könnte also noch eine ganze Weile attraktive Zuwachsraten aufweisen. Trotzdem sollten Anleger nicht blind in Garten-Aktien investieren. Zwar erscheint der Gardening-Trend solide unterstützt, doch ist auch hier eine gewisse Marktsättigung denkbar.

Schaufeln und Harken halten für gewöhnlich viele Jahre. Neues Wachstum könnte zwar vonseiten der Digitalisierung und smarter Helfer wie Mähroboter oder Bewässerungsanlagen kommen, doch ist ein Teil dieser Kursfantasie inzwischen eingepreist. Wenn es zu Kursrücksetzern kommt, die eine zuvor hohe Kursentwicklung und Bewertung wieder auf ein sinnvolles Niveau drücken, ergibt es Sinn, erste Positionen auf- oder sukzessive auszubauen.

*Der Autor: Dr. Markus C. Zschaber ist Geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH in Köln