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Geldanlagen

Ein Beispiel: Die Eheleute Schmitt, er 35, sie 30 Jahre alt, sind Eltern einer Tochter geworden. Seit Januar 2020 erhalten sie jeden Monat 204 Euro Kindergeld. Die Eltern planen mit einer langen Anlagedauer, denn das Geld wird zwischenzeitlich nicht gebraucht. Die Anlage kann folglich mit einer hohen Aktienquote erfolgen. Als Anlageinstrumente dienen zum Beispiel breit streuende ETFs oder sonstige Publikumsfonds. Das Ziel ist, bei überschaubaren Kosten eine langfristige Rendite von durchschnittlich 5,5 Prozent jährlich nach Managementkosten zu erwirtschaften.

Fondspolice abschließen

Die Eltern schließen eine Fondspolice ab, die Tochter wird Begünstigte und das Kindergeld der nächsten 20 Jahre als Prämie für die Fondspolice eingesetzt. Dadurch wird die Rendite während der Laufzeit der Police ohne Abgeltungsteuer angesammelt. Der besondere Clou: Das komplette Vermögen – einschließlich der bisher unversteuerten Rendite – wird abgeltungs- und einkommensteuerfrei ausgezahlt, wenn die Eltern im Alter versterben. Dennoch kann die Police bei Bedarf – zum Beispiel in einer Notlage – täglich ohne zusätzliche Kosten ausgezahlt werden. Wird das angesammelte Geld nach 20 Jahren fürs Studium oder nach 30 Jahren für das eigene Haus benötigt, steht es ohne Hürden zur Verfügung.

Der Vertrag kann anfangs auf die Eltern abgeschlossen werden und später unter Ausnutzung der Schenkungsfreibeträge kostenlos auf die Tochter übertragen werden. Hierbei kann sogar eine Sperrklausel von den Eltern eingefügt werden, um zu verhindern, dass das Geld sinnlos ausgegeben wird.

Vertrag kann übertragen werden

Der Vertrag kann anfangs auf die Eltern abgeschlossen werden und später unter Ausnutzung der Schenkungsfreibeträge kostenlos auf die Tochter übertragen werden. Hierbei kann sogar eine Sperrklausel von den Eltern eingefügt werden, um zu verhindern, dass das Geld sinnlos ausgegeben wird.

Ein gut konzipierter Vertrag kann tatsächlich bis zum Rentenalter der Tochter oder bis zum Tod der Eltern laufen. Nach 60 Jahren erfolgt eine steuerfreie Auszahlung von etwa 585.000 Euro. Beim reinen Ansparen in Wertpapieren auf dem Bankdepot beträgt die Auszahlung lediglich 411.000 Euro. Die Steuerlast bremst den Zinseszinseffekt aus und macht einen Unterschied von mehr als 170.000 Euro aus, sogar nach Berücksichtigung der Versicherungskosten.

*Der Autor: Philip Morgen ist Geschäftsführer der 3i – Institut Innovativ Investieren GmbH in Oberursel/Ts