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Geldanlagen

Herr Vetter, langfristig sind Aktien eine der attraktivsten Anlagen. Warum sollte man nicht alles in Aktien investieren?

Anton Vetter: Entscheidend ist immer, wieviel Risiko und wieviel Wertschwankungen ein Anleger aushalten kann. Es gibt immer wieder Krisenjahre, in denen die Kurse um 40 oder 50 Prozent nach unten gehen. Wer am Ende eines Jahres sieht, dass sich sein Depot im Wert halbiert hat, muss damit erst einmal umgehen können.

„Sie müssen die ganze Bandbreite der Anlagemöglichkeiten nutzen“

Was können Anleger dagegen tun?

Vetter: Der erste wichtige Punkt ist eine breite Streuung. Neben dringend benötigten liquiden Mitteln und Aktien können Anleger zum Beispiel Gold ihrem Portfolio beimischen. Denn in Krisenzeiten macht das Edelmetall die Bewegung von Aktien nicht immer eins zu eins mit und kann so Verluste abfedern.

Und wer noch mehr Risiko rausnehmen will?

Vetter: Zum einen bieten sich im Anleihebereich, zum Beispiel bei inflationsgesicherten Papieren, auch im Niedrigzinsumfeld noch vereinzelt Chancen. Zum anderen können alternative Anlagen wie Hedgefonds interessant sein. Entscheidend ist immer, dass solche Anlagen nicht eins zu eins mit der Entwicklung am Aktienmarkt korrelieren. Wenn es dort zum Crash kommt, dann wirken solche Anlagen wie ein Puffer. Langfristig aber ist damit noch immer eine ordentliche Rendite möglich, die deutlich über der Verzinsung des Sparbuchs liegt.

Autor: Alexander Hübner/Quelle: VBank