Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Honorare

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat angekündigt, dass es aufgrund der steigenden Kosten im Gesundheitswesen im kommenden Jahr zu einer Erhöhung der Beitragssätze kommen wird. Um die Herausforderungen im Gesundheitswesen dauerhaft bewältigen zu können, fordert der Deutsche Hausärzteverband gezielte Investitionen in den hausärztlichen Bereich. „Einige Krankenkassen sträuben sich schlichtweg gegen effizientere und bessere hausärztliche Strukturen. Das ist teuer und schadet vor allem der Qualität der Versorgung“, so Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Herausforderungen für das Gesundheitswesen

„Dass durch den demografischen Wandel die Herausforderungen für das Gesundheitswesen zunehmen, ist eine Tatsache. Es ist jedoch zu kurz gesprungen, wenn einige Krankenkassen jedes Jahr reflexartig nach mehr Geld rufen. Vielmehr braucht es aufseiten mancher Kassen endlich ein Umdenken. Was wir brauchen, sind zielgerichtete Investitionen in die Bereiche, bei denen ein hoher gesellschaftlicher Bedarf besteht. Das ist insbesondere der hausärztliche Bereich“, so Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung

Einige Krankenkassen, unter anderem die AOK Baden-Württemberg und die Bosch BKK, haben hier eine Vorreiterrolle eingenommen und durch die Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) gemeinsam mit den Hausärzteverbänden effiziente hausärztliche Strukturen geschaffen. Diese Verträge werden unabhängig von den Strukturen der ärztlichen Selbstverwaltung umgesetzt. Eine Studie der Universitäten Heidelberg und Frankfurt am Main hat ergeben, dass die HZV die Qualität der Versorgung verbessert und außerdem zu effizienteren Kostenstrukturen führt. Immer mehr Krankenkassen schließen sich diesem innovativen Weg an.

„Patienten und Hausärzte haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine Hausarztzentrierte Versorgung. Einige Krankenkassen versuchen sich jedoch mit Haut und Haaren vor dieser Verantwortung zu drücken und nehmen stattdessen schlechtere und teurere Versorgungsstrukturen billigend in Kauf. Anstatt in der alten Haltung zu verharren, sollten diese Kassen endlich ihren Widerstand gegen bessere hausärztliche Strukturen aufgeben“, so Weigeldt.