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Praxisfinanzierung

Nach Angaben des BDL Leasingverbandes halten Fahrzeuge einen Anteil am Leasing-Neugeschäft von rund 78 Prozent. Hintergrund: Autos binden aufgrund der oft hohen Anschaffungspreise extrem viel Kapital, entsprechend beeinflussen sie die Liquidität und gegebenenfalls bei einer Kreditfinanzierung die Bilanz, sie mindern die Eigenkapitalquote.

Viele Freiberufler und Unternehmer wollen das nicht und bevorzugen Leasing. Sie wollen ihren Mercedes, BMW oder Porsche nicht lange fahren, sondern nach drei, vier Jahren auf ein neues Modell umsteigen. Ihnen ist es wichtig, das Objekt nach Ablauf der Laufzeit einfach an die Leasinggesellschaft zurückgeben zu können – ohne sich um die Wiederverwertung zu kümmern. Damit sind sie automatisch permanent mit modernen Motoren unterwegs. „Sie wollen aus ökologischen und betriebswirtschaftlichen Gründen den Kraftstoffverbrauch ihrer Fahrzeuge senken“, beschreibt Martin Vosseler, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutsche Leasing-Unternehmen, den Trend.

Fahrzeugleasing steht deshalb hoch im Kurs. Im Vergleich zum Kauf werden die Leasingobjekte beim Leasinggeber aktiviert. Die monatlichen Raten lassen sich vom Freiberufler oder Unternehmer sofort steuerlich geltend machen. Der Leasinggeber berechnet diese bonitätsabhängig mit einem Zinssatz. Deshalb sollten Praxisinhaber, die vor der Frage Leasen oder Kaufen stehen, ihre gesamten Aufwendungen rund um das neue Auto kalkulieren.

Vergleichsangebote einholen

Inwieweit sich Leasing im Einzelfall lohnt, lässt sich pauschal nicht sagen. Letztlich sollten immer mehrere Angebote eingeholt und die Konditionen verglichen werden. Tipp: Die Vergleichsplattform Compeon ermöglicht, parallel mehrere Anbieter anzusprechen. Wichtig: Leasingnehmer sollten auf eine gute und umfassende Beratung achten, welche die Vor- und Nachteile auch im Hinblick auf den Liquiditätsgewinn beleuchtet.

Die Frage, ob Kauf oder Leasing besser ist, lässt sich im Grunde aber nicht einfach beantworten. Viele triftige Gründe sprechen für das eine wie für das andere. Hier sind die wichtigsten Argumente, die man bei der Entscheidung berücksichtigen sollte:

Was für Kauf statt Leasing eines Autos spricht

  • Der Käufer kann die besten Rabatte nur beim Händler rausholen.
  • Das Auto fällt in sein Eigentum oder in das Vermögen seines Unternehmens. Die Verwendung und weitere Verwertung des Autos bleibt allein in den Händen des Fahrers.
  • Wird der Kauf komplett aus eigenen Mitteln gestemmt, entfallen jegliche Finanzierungskosten und monatliche Verpflichtungen. Die finanzielle Belastung ist einmalig, das eingesetzte Kapital ist allerdings gebunden.
  • Die Abschreibung des Fahrzeugs erfolgt über mehrere Jahre. Absetzbar sind bei Firmenwagen gegebenenfalls die Fremdkapitalzinsen.
  • Es gibt keine bösen Überraschungen bei der Rückgabe und keine Folgekosten
  • Es gibt keine Vorgaben bezüglich Versicherung oder Reparatur des Fahrzeugs
  • Das Auto kann länger als 3 Jahre gefahren werden

Leasing-Kriterien

  • Die monatlichen Leasingraten sind beim Geschäftswagen direkt absetzbar.
    Die Bilanz wird in der Regel nicht belastet, die Eigenkapitalquote geschont.
  • Die Praxis kann bei mehreren Wagen das gesamte Handling in den Leasingvertrag integrieren, wenn der Service auch kostet. Das Outsourcing kann sich rechnen.
  • Bei Bedarf kann das Fahrzeug bereits nach drei Jahren wieder ausgetauscht werden. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko für Nachzahlungen, falls das Fahrzeug anders als vorgesehen genutzt wurde.