Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisfinanzierung

Vom Mikroskop bis zum Röntgengerät: Das Einsparpotential bei gebrauchten medizinischen Geräten gegenüber Neuware ist beträchtlich. Vor allem bei höherwertigen Produkten kann der Unterschied schon mal mehrere tausend Euro ausmachen.

Gebrauchte Medizintechnik zu finden, ist heute kein Problem mehr: Sie wird bei Auktionen versteigert, von anderen Ärzten per Annonce inseriert oder von darauf spezialisierten Händlern angeboten. Die Auswahl ist also groß, dennoch ist nicht jedes Schnäppchen empfehlenswert.

Worauf Ärzte achten sollten

Am sichersten ist der Kauf gebrauchter Geräte bei einem gewerblichen Händler. Hier steht dem Käufer nämlich das gesetzliche zweijährige Gewährleistungsrecht zu. Das bedeutet, dass der Verkäufer die Ware bei einem Mangel reparieren bzw. ggf. sogar zurücknehmen muss. Manche Händler bieten von sich aus eine Garantie auf gebrauchte Waren an.

Gewerbliche Anbieter dürfen die Gewährleistung allerdings auf ein Jahr begrenzen. Hier lohnt sich also ein Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Ist der Verkäufer eine Privatperson und liegen keine AGB vor, dürfen Mängelrechte sogar komplett ausgeschlossen werden.

Online Widerruf möglich

Erfolgt der Kauf im Internet, z.B. über eines der zahlreichen Portale, die sich auf gebrauchte Medizingeräte spezialisiert haben, profitiert der Käufer vom Fernabsatzgeschäft: Er kann den Kauf innerhalb einer bestimmten Frist ohne Angaben von Gründen widerrufen. Das bietet natürlich die Chance, das Gerät erst einmal zu testen.

Kauf bei Kollegen

Wer bei einem Kollegen kauft, darf nicht davon ausgehen, dass ihm solche Rechte automatisch zustehen. Deshalb gilt es, sich hier zusätzlich abzusichern. Um sicher zu gehen, dass der Apparat einwandfrei funktioniert, können sie das Gerät z.B. vorbehaltlich einer technischen Prüfung kaufen bzw. mit dem Verkäufer ein entsprechendes Rückgaberecht aushandeln.

Bei diesen Schnäppchen zahlen Sie garantiert drauf

Es gibt auch Schnäppchen, von denen Sie grundsätzlich die Finger lassen sollten. So mag ein 20 Jahre altes Röntgengerät noch voll funktionsfähig und gut gewartet sein. Allerdings ist seine Strahlenbelastung wohl deutlich höher als bei einem modernen Gerät, ebenso der Energieverbrauch. Die Wartung ist intensiver und damit auch teurer. Vorausgesetzt, es gibt überhaupt noch Ersatzteile…

Wer gebrauchte Geräte kauft, sollte also nicht nur auf seine Garantie- bzw. Gewährleistungsrechte achten, sondern auch die möglich Folgekosten dieses Kaufs einkalkulieren.