Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxisfinanzierung

Im Durchschnitt werden in einer typischen vertragsärztlichen Praxis 24.287 Euro pro Jahr ausgegeben.Haupttreiber bei den Hygienekosten sind laut Zi-Analyse die Aufwendungen für die interne Aufbereitung mit durchschnittlich 7.041 Euro. Aufgrund der gestiegenen Hygieneanforderungen sind den meisten Praxen hier zwischen 2012 und 2018 zusätzliche Kosten für weitere Einmal- und Mehrfach-Medizinprodukte, neues Zubehör sowie zusätzliche Ausstattung und Baukosten entstanden. Besonders hoch sind die zusätzlichen Baukosten mit etwa 10.743 Euro in operativ tätigen Praxen sowie Dialyse-Einrichtungen ausgefallen. Die zusätzlichen Kosten für Einmal-Medizinprodukte fielen in invasiv tätigen Einrichtungen mit durchschnittlich 11.661 Euro am höchsten aus. Sonstige Medizinprodukte schlagen mit 3.848 Euro, Hygienematerialien mit 3431 Euro zu Buche.

Kosten bei Hausärzten vergleichsweise niedrig

Deutliche Unterschiede ergeben sich nach Leistungsspektrum auch bei der durchschnittlichen Kostenhöhe: rein konservativ tätige Praxen kommen auf 8.140 Euro, invasiv tätige auf 25.242 Euro pro Jahr. Ambulantes Operieren treibt die Kosten auf 53.281 Euro pro Jahr, Dialysepraxen müssen mit durchschnittlich 116.823 Euro rechnen. Der neurologisch-psychiatrische Bereich und der hausärztliche Bereich weisen im Vergleich mit “nur” 6.453 Euro pro Jahr deutlich niedrigere Kosten als die Kollegen der anderen Fachbereiche aus.

Hygienekosten Arztpraxis

54 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass in ihrer Praxis zwischen 2012 und 2018 mindestens eine Begehung stattgefunden hat. Hierdurch sind den Praxisinhabern zudem Folgekosten (für Gebühren und die Umsetzung der Empfehlungen) entstanden.

In die Auswertungen sind 1.855 Praxen eingegangen. Hiervon haben 433 Praxen ambulante Operationen durchgeführt, 1.001 Praxen sind rein konservativ und 386 Praxen invasiv tätig. 35 Praxen führen Dialysen durch.

Neben den monetären Aufwendungen wurden auch Informationen zum Zeitaufwand für Hygienetätigkeiten der Mitarbeitenden erhoben. Die Auswertung offenbart erstmals Struktur und Höhe des tatsächlichen Hygieneaufwands sowie die finanzielle und zeitliche Zusatzbelastung in Vertragsarztpraxen, die mit der Umsetzung der Hygienevorschriften und der Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention verbunden sind.

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