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Allgemeinmedizin

Die DGP fordert von der Gesundheitspolitik ein fest verankertes und solide finanziertes niederschwelliges Beratungsangebot für Menschen, die das Rauchen ernsthaft aufgeben wollen. Gerade Personen mit Asthma (und anderen Lungenerkrankungen) sollten keinesfalls auf E-Zigaretten umsteigen, da diese meist dauerhaft weitergenutzt würden – im Gegensatz zu einer Nikotinersatztherapie etwa mit Nikotinpflastern oder der kurzzeitigen Einnahme eines suchthemmenden Medikaments (Vareniclin, Bupropion oder Cytisin). E-Zigaretten schädigen Lunge und Herz-Kreislauf-System und sind damit für Asthma-Patienten besonders ungeeignet. Zudem konsumieren 60 bis 80 Prozent der Umsteiger neben der E-Zigarette weiterhin Tabakprodukte, was zusätzliche Risiken berge.

Am wirksamsten sei die Tabakentwöhnung mit einer medikamentös unterstützten Verhaltenstherapie. Individuelle Telefonberatungen seien ein guter Einstieg, doch das flächendeckende Beratungsangebot zur Rauchentwöhnung in Deutschland sei bisher „unterentwickelt, unterorganisiert und unterfinanziert“.

Zudem trügen Rauchende die Therapiekosten für einen Rauchstoppversuch selbst, was sozioökonomisch schlechter gestellte Patienten benachteiligt. Krankenkassen sollten die Kosten für evidenzbasierte Therapien übernehmen, fordert die DGP.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, www.pneumologie.de