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Medizin

Definition Kawasaki-Syndrom (KS)

Das Kawasaki-Syndrom (KS) geht mit Entzündungen der kleinen und mittelgroßen Blutgefäße einher. In der Regel lässt sich die Erkrankung, die vor allem Kleinkinder betrifft, gut behandeln. Doch es sind auch Komplikationen wie Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz möglich. Typische Anzeichen sind Fieber, Ausschlag und eine „Erdbeerzunge“. Die Ursache ist bislang unbekannt.

Weniger KS-Fälle während der Corona-Pandemie

Ein US-amerikanisches Forscherteam ist jetzt der Frage nachgegangen, wie sich die Inzidenz des KS im Rahmen der COVID-19-Pandemie verändert hat. In einer multizentrischen Kohortenstudie werteten die Forschenden die Daten von Patientinnen und Patienten aus 28 pädiatrischen Zentren aus, bei denen zwischen dem 1. Januar 2018 und dem 31. Dezember 2020 ein KS diagnostiziert wurde. Zudem führten sie eine detaillierte Analyse der Daten von Patientinnen und Patienten durch, bei denen die Diagnose zwischen dem 1. Januar 2002 und dem 15. November 2021 im Rady Children’s Hospital San Diego (RCHSD) gestellt wurde.

Insgesamt wurden 2.461 KS-Fälle in den pädiatrischen Zentren und 1.461 Fälle im RCHSD verzeichnet. In den USA kam es landesweit zu einem Rückgang der KD-Fälle um rund 28 Prozent im Jahr 2020 im Vergleich zu 2018. Dabei gab es regionale Unterschiede. Im RCHSD stellten die Forschenden einen überproportionalen Rückgang der KD-Fälle in den Jahren 2020 bis 2021 im Vergleich zu den durchschnittlichen Fallzahlen in den Vorjahren bei Kindern im Alter von eins bis fünf Jahren (22 vs. 44,9), männlichen Kindern (21 vs. 47,6) und asiatischen Kindern (4 vs. 11,8) fest.

KD-Fälle steigen mit Aufhebung der Maskenpflicht

Schulschließungen, Maskenpflicht, eine geringere Umweltverschmutzung und eine geringere Verbreitung von Atemwegsviren überschnitten sich in unterschiedlichem Ausmaß mit dem Zeitraum, in dem die KD-Fälle zurückgingen. Im RCHSD stiegen die Fälle im Frühjahr 2021 wieder an – zeitgleich mit der Aufhebung der Maskenpflicht.

Diese Ergebnisse würden darauf hindeuten, dass soziales Verhalten mit der Exposition gegenüber dem/den KD-auslösenden Erreger(n) zusammenhängt und die Atemwege eine potenzielle Eintrittspforte darstellen – so das Fazit der Studienautorinnen und -autoren.