Gewinner und Verlierer: Was angestellte Heilberufler derzeit verdienen
A&W RedaktionWie viel verdient ein Heilberufler im ersten Berufsjahr? Welche Steigerungen sind mit zunehmender Berufserfahrung zu erwarten? Antworten auf diese Fragen bietet der aktuelle „Karrierekompass“ der Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Das Informationstool beleuchtet die Verdienstmöglichkeiten von angestellten Ärzten, Apothekern, Zahnärzten, Tierärzten und Psychologischen Psychotherapeuten.
Das verdienen angestellte Ärzte
Ärzte finden im Karrierekompass Infos, Tipps und Fakten zu Gehältern in Universitätskliniken, kommunalen Krankenhäusern, Asklepios-Kliniken, Helios-Kliniken, Rhön-Kliniken oder Sana-Kliniken. Aufgrund der neuen Tarifverträge verdient ein angestellter Assistenzarzt in einem kommunalen Krankenhaus im ersten Berufsjahr ab dem 01.01.2019 4.512,45 Euro, ab dem 01.01.2020 4.602,70 Euro und ab dem 01.01.2021 4.694,75 Euro monatlich. Für diesen Betrag arbeitet er mindestens 40 Stunden wöchentlich und profitiert von Zuschlägen für Überstunden (15 Prozent), Nachtarbeit (15 Prozent), Sonntagsarbeit (25 Prozent), feiertags (135 Prozent ohne Freizeitausgleich; 35 Prozent mit Freizeitausgleich) und an Heiligabend sowie Silvester (ab sechs Uhr, 35 Prozent).
Ein angestellter Assistenzarzt in einer Universitätsklinik verdient im ersten Berufsjahr 4.631,23 Euro pro Monat. Angestellte Fachärzte in einer Universitätsklinik hingegen verdienen im ersten Berufsjahr 6.112,48 Euro pro Monat. Die Arbeitszeit beläuft sich auf 42 Wochenstunden und der angestellte Arzt erhält Zuschläge für Überstunden (15 Prozent), Sonntagsarbeit (25 Prozent) und Feiertagsarbeit (135 Prozent ohne Freizeitausgleich; 35 Prozent mit Freizeitausgleich). An Heiligabend und Silvester ab sechs Uhr erhält der angestellte Arzt in einer Universitätsklinik 35 Prozent Zuschlag.
Das verdienen angestellte Apotheker
Bei Apothekern richtet sich die Höhe des Gehalts danach, ob das Angestelltenverhältnis in einer öffentlichen Apotheke oder in einer Krankenhausapotheke besteht und in welcher Tariforganisation eine Mitgliedschaft besteht. Apotheker, die in einer öffentlichen Apotheke angestellt sind, verdienen im ersten Berufsjahr durchschnittlich 3.463,00 Euro (nach Gehaltstarifvertrag ADA; nach Gehaltstarifvertrag TGL Nordrhein 3.409,00) pro Monat bei einer Arbeitszeit von 40 Wochenstunden. Die üblichen Notdienstbereitschaften werden durch die Apothekeninhaber festgelegt. Zu diesen Notdienstbereitschaften sind Apotheker verpflichtet, die über eine Berechtigung dazu verfügen. Es ist jedoch zu beachten, dass die gesetzliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden pro Tag nicht überschritten werden darf.
Ist ein Apotheker in einer Krankenhausapotheke von Kliniken öffentlicher Träger angestellt, richtet sich das Gehalt nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes (TVöD). Eine Eingruppierung erfolgt üblicherweise in die Tarifgruppen 14 oder 15. In dem Stufensystem können die Angestellten dann mit den Berufsjahren aufsteigen: von Stufe 1 in Stufe 2 nach einem Jahr, nach zwei weiteren Jahren in Stufe 3 und nach drei weiteren Jahren in Stufe 4. So verdient ein angestellter Apotheker in einer Krankenhausapotheke im Jahr 2019 4.335,98 Euro (Tarifgruppe 14 TvöD), 184,33 Euro monatlich mehr als in 2018, oder 4.788,65 Euro (Tarifgruppe15), 204,16 Euro monatlich mehr als in 2018. In Stufe 6 verdient ein Apotheker 6.293,73 Euro (Tarifgruppe 14), 174,56 Euro monatlich mehr als in 2018, oder 6.854,95 Euro (Tarifgruppe 15), 187,28 Euro monatlich mehr als in 2018. Die Arbeitszeitregelung für Apotheker in Krankenhausapotheken wird ebenfalls durch die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes bestimmt.
Wenn Kliniken von anderen Trägern geführt werden, beläuft sich das Bruttogehalt von angestellten Apothekern meistens auf 3.500,00 bis 7.000,00 Euro pro Monat.
Die gesamte Übersicht zu Gehältern und Arbeitszeiten für Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Tierärzte und Psychologische Psychotherapeuten finden Sie hier.