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Abrechnung

Die Behandlungsdiagnose in Klartext anzugeben, würde bei etlichen Patienten eine ganze Seite füllen. Deshalb wird in der ambulanten Medizin nach der deutschen Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10GM) kodiert. Das ist zum Beispiel für Kostenanalysen einfacher als eine frei gewählte Angabe in Klartext. Aber Achtung: In der Patientenakte muss die Diagnose in Klartext stehen, denn die ICD-10-Codes sind nicht immer präzise genug. Betrachten wir die J00G genauer.

Was sagt der J00G Code aus?

Unter dem Buchstaben J finden sich im ICD-10GM Krankheiten des Atmungssystems, also akute Infektionen der oberen Atemwege. Der dreistellige Code J00, aus einem Buchstaben und zwei Zahlen, kodiert die akute Rhinopharyngitis. Der angehängte Buchstabe präzisiert, ob es sich um eine Verdachtsdiagnose, einen symptomlosen Zustand nach, einen Ausschluss oder eine gesicherte Diagnose handelt. Dementsprechend wird bei einer gesicherten Diagnose (Diagnosesicherheit) ein G angehängt.

Was sagt der fünfstellige ICD 10 Code aus?

Komplizierter wird es, wenn längere Codes möglich sind. Das ist zum Beispiel bei der akuten Kieferhöhlenentzündung der Fall. Sie wird mit J01.1 kodiert. Solche endständig vierstelligen Codes müssen alle Vertragsärzte benutzen und mit angehängtem Buchstaben präzisieren. Maximal sind fünfstellige Codes möglich. Ein Beispiel dafür ist die chronisch obstruktive Lungenkrankheit mit akuter Infektion der unteren Atemwege und einem FEV1 <35 % des Sollwertes. Diese wird mit J44.00 kodiert.

Was bedeutet der fünfstellige ICD Code auf der Abrechnung?

Der fünfstellige Code ist nur für Fachärztinnen und Fachärzte in ihrem jeweiligen Gebiet vorgeschrieben. In diesem Fall also für fachärztlich tätige Internisten ohne Schwerpunkt und mit Schwerpunkt Pneumologie. Hausärzte können auf die Angabe der fünften Stelle verzichten.

Da aber nicht nur die abgerechneten Gebührenordnungspositionen, sondern auch die Verordnung von Arznei- und Heilmitteln zusammengeführt werden können, ist es vielfach sinnvoll, fünfstellig zu kodieren. Obwohl es eigentlich zum Beispiel für Hausärzte nicht vorgeschrieben ist.