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E-Health

Die Vorteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen liegen auf der Hand: Kosten- und Zeitersparnisse für die Einrichtungen, leichterer Zugang und bessere Versorgungsqualität für die Patienten. Doch die IT-Fachkräfte in Gesundheitseinrichtungen warnen auch vor Sicherheitslücken beim Umgang mit elektronisch geführten Patientendaten. Und tatsächlich: Wie die Studie mit dem Titel „Eine entscheidende Investition: Am Puls der Technologie im Gesundheitswesen“ zeigt, haben 91 % der Gesundheitseinrichtungen in Deutschland in den letzten 2 Jahren mindestens einen Datenschutzvorfall erlitten.

Hauptursachen für Datenschutzvorfälle in Gesundheitseinrichtungen

Wenn es zu datenschutzrechtlichen Vorfällen kommt, dann meistens aus folgenden Gründen:

• Datenverlust durch vorsätzliches oder fahrlässiges Fehlverhalten der Mitarbeiter (63 % in Deutschland; 49 % weltweit)
• Datenschutzverletzungen aufgrund externer Ursachen, beispielsweise durch DDoS-Attacken (59 % in Deutschland; 48 % weltweit)

Zwei Drittel der in Deutschland Befragten machen sich entsprechend große Sorgen, dass sensible Daten aufgrund von mangelhafter Mitarbeiterschulungen, aber auch wegen verloren gegangener Geräte in falsche Hände geraten könnten. 74 % sehen Patientendaten sogar als gefährdeter denn je zuvor an.

„Unter den von uns untersuchten Ländern ist Deutschland trauriger Spitzenreiter, wenn es um Sicherheitsvorfälle geht“, sagt Stefan Mennecke, VP of Sales, Central, Eastern und Southern Europe bei SOTI. „Mangelnder Datenschutz zählt neben einer unvollständigen Integration verbundener Geräte und hohen Geräteausfallzeiten zu den Haupthindernissen einer erfolgreichen Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Studienergebnisse von SOTI unterstreichen die Bedeutung einer umfassenden und professionellen Herangehensweise an dieses Thema.“

Sicherheitsmaßnahmen der Gesundheitseinrichtungen noch unzureichend

Die befragten IT-Fachkräfte im Gesundheitswesen sehen an verschiedenen Stellen Nachholbedarf. Allerdings werden mittlerweile immerhin bei 85 % der in Deutschland befragten Gesundheitseinrichtungen (73 % weltweit) Datenschutztrainings für alle Mitarbeiter mit Zugriff auf Patientendaten durchgeführt.

In 75 % der Einrichtungen (68 % weltweit) sind IT-Helpdesks oder entsprechende Apps für die schnelle Lösung von Problemen bei der Verwendung von IoT- und Telehealth-Geräten im Einsatz.

Der Studienbericht „Eine entscheidende Investition: Am Puls der Technologie im Gesundheitswesen“ kann hier heruntergeladen werden.