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Finanzen

Unterschieden werden muss dabei zunächst zwischen quantitativen und qualitativen Merkmalen. An quantitativen Kennzahlen gibt es eine Reihe, die Beliebtesten sind dabei bspw. die Dividendenrendite oder das KGV, also alles Werte, die mittels einer Rechnung genau bestimmt werden können.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gibt dabei an, mit welchem Multiplikator die Aktie derzeit am Markt bewertet wird. Ein niedriger Wert spricht tendenziell für eine Unterbewertung und ein Kaufsignal. Doch Vorsicht: Ein niedriges KGV kann von der Aktiengesellschaft künstlich nach unten gedrückt werden. Etwa indem sie mehr auszahlt, als eigentlich an Gewinn vorhanden ist. Das spricht kaum für eine gute Aktie. Wichtig ist hier für Anleger, darauf zu achten, wofür der erwirtschaftete Gewinn genutzt wird.

Dividende: Eine geringe Dividende kann darauf zurückzuführen sein, dass der Gewinn nicht ausgeschüttet, sondern in neue Projekte für die Zukunft investiert wurde, die dann die Aktie auf Dauer im Kurs stärker werden lassen. Im Umkehrschluss kann eine hohe Dividende ein Zeichen für Alternativlosigkeit sein und dass das Unternehmen derzeit wenig in die Zukunft investiert. Gleiches gilt für die Dividendenrendite.

Weiterhin werden auch das ROI (return on investment = Kapitalrendite) und die Umsatzrendite häufig betrachtet. Hier sind hohe Werte besser. Wer noch etwas weitergehen möchte, kann sich auch die Cash-Flows eines Unternehmens genauer ansehen.

Es gibt nicht die eine Kennzahl, welche eindeutig dafür spricht, eine Aktie zu kaufen. Wichtig ist immer das Zusammenspiel alles Kennzahlen. Nur so kann man sich ein genaues Bild über die derzeitige Situation der Aktie und des Unternehmens machen.

*Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege der FiNUM.Private Finance AG in Berlin.