Gesetzliche Krankenversicherung: So viel kostet Versicherte die Krankenkasse

Der Zusatzbeitrag der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll kommendes Jahr um 0,3 Prozentpunkte ansteigen. Der Grund dafür ist das steigende Defizit der Gesetzlichen Krankenkassen.
Der durchschnittliche Zusatzbeitrag für die etwa 57,3 Millionen Versicherten liegt derzeit bei 1,3 Prozent, der allgemeine Beitragssatz bei 14,6 Prozent. Zusammengenommen werden in Zukunft rund 16,2 Prozent des Bruttolohns für die Krankenversicherung fällig.
Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach ein nötiger Schritt, denn die GKV hat auch wegen der Coronakrise in den vergangenen Jahren ein deutliches Defizit angehäuft. Allein 2021 überstiegen die Gesamtausgaben die Einnahmen um 6,74 Milliarden Euro.
Wie die Statista-Grafik auf Basis der GKV-Daten zeigt, hat diese zuletzt rund 3.888,50 Euro pro Versichertem ausgegeben, allerdings nur 3.796,48 pro Kopf eingenommen. Und das Defizit ist seit 2019 stark gewachsen. Während es damals noch ein Minus von 23,20 Euro je Versicherten war, lag dieses 2021 schon bei 92 Euro. In den Jahren zuvor konnte die GKV noch Überschüsse erwirtschaften.
Lauterbach erklärte, er habe das große Defizit von seinem Vorgänger Jens Spahn “geerbt”. Dieser verzichtete in seiner Amtszeit weitgehend auf Strukturreformen, weitete die Leistungen jedoch immer weiter aus. Die Daten der Gesetzlichen Krankenversicherung belegen die Aussagen des Gesundheitsministers.

Quelle: Statista
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