AOK-Sparprogramm: ” Ein gesundheitspolitischer Amoklauf”

Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes, schießt scharf gegen den AOK-Bundesverband. Der solle besser vor der eigenen Tür kehren, statt seine Finanzprobleme über Einsparungen in Arztpraxen lösen zu wollen.
Als einen „gesundheitspolitischen Amoklauf“ bezeichnet der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich, das AOK-Sparprogramm. Darin plant die Kasse die Vergütung für Coronaimpfungen und die Durchführung von PCR-Tests für Praxisärzte zu senken. Zudem soll nach dem Willen des AOK-Bundesverbandes die extrabudgetäre Vergütung für Neupatienten komplett gestrichen werden. „Mangels Nutzen für die Patienten“, wie die AOK begründet.
Mit Honorarkürzungen bestraft
„Die Pandemie hat gerade eben von allen Beschäftigten im Gesundheitswesen Höchstleistungen abgefordert. Es wurde auf den Balkonen applaudiert. Jetzt sollen die gleichen Menschen durch Honorarkürzungen und verschärfte Budgetierung bestraft werden“, kritisiert der Bundesvorsitzende.
Zahl der Niedergelassenen wird weiter abnehmen
Die Finanzprobleme der Gesetzlichen Krankenkassen könnten nicht auf dem Rücken der Patienten, Ärzte und der Beschäftigten im Gesundheitswesen gelöst werden. Dies werde dazu führen, dass die Anzahl von niederlassungswilligen Ärztinnen und Ärzten weiter abnehme. Und es werde eine Welle an vorzeitigen Praxisaufgaben auslösen.
Lieber Sponsoring streichen
„Dabei schlummern wichtige Einsparpotentiale vor der AOK-eigenen Haustüre“, so der Virchowbund-Vorsitzende. „Alljährlich verschwendet der AOK-Bundesverband Millionensummen für Sponsoring durch Trikot- und Bandenwerbung im Profisport. Mangels Nutzen für die Patienten muss hier als allererstes der Rotstift angesetzt werden“, fordert Dr. Heinrich.
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