Die finanziellen Rahmenbedingungen wirken sich laut einer Analyse des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) negativ auf die belegärztliche Versorgung und die Zahl der Belegärzte aus.
Im Jahr 2012 lag der Anteil der belegärztlichen Versorgung im Verhältnis zu den Behandlungen in den Hauptabteilungen der Krankenhäuser deutschlandweit bei etwa 3,9 Prozent und ging bis zum Jahr 2016 auf 2,8 Prozent zurück.
Auch die Zahl der Belegärzte ist über die Jahre rückläufig. Im Jahr 2012 waren noch 5.628 Ärzte belegärztlich tätig, 2016 nur noch 4.906. Dies geht aus einer aktuell veröffentlichten Studie hervor, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) bei der Hochschule Niederrhein in Auftrag gegeben hat.
Der abnehmende Trend der belegärztlichen Behandlungsraten ist trotz regionaler Unterschiede in ganz Deutschland zu beobachten. Die Bundesländer, die 2012 noch vergleichsweise hohe Behandlungsraten aufgewiesen haben, sind besonders betroffen, wie etwa in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein.
In diesen Regionen liegt insgesamt keine überdurchschnittlich vollstationäre Inanspruchnahme von Patienten vor. Die bundesweite Abnahme bei den Belegärzten geht einher mit Behandlungszuwächsen in den Hauptabteilungen der Krankenhäuser. Unter anderem führen die finanziellen Rahmenbedingungen dazu, dass es für Vertragsärzte wenig reizvoll ist, belegärztlich tätig zu sein.
Für die Studie wurden die DRG-Statistiken des Statistischen Bundesamts der Jahre 2012, 2014 und 2016 ausgewertet.
Die Studie von Prof. Dr. Saskia Drösler: Wissenschaftliche Expertise zur Entwicklung belegärztlicher Leistungen auf kleinräumiger Ebene in Deutschland über 2012, 2014 und 2016 auf Basis von DRG-Daten des Statistischen Bundesamts finden Sie hier: https://www.zi.de/fileadmin/images/content/Gutachten/Gutachten_Droesler_Belegaerztliche_Versorgung_2018-07-31.pdf
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