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Versicherungen

Für jeden Arzt, der nicht alleine durchs Leben geht und seinen 65. Geburtstag noch vor sich hat, sollte sie zum versicherungstechnischen Pflichtprogramm gehören: Die Risikolebensversicherung. Besonders wichtig ist sie für alle, die eine Familie mit (kleinen) Kindern haben. Aber auch, wer ohne Nachwuchs mit seinem Partner zusammenlebt, muss sich über dessen Absicherung Gedanken machen – vor allem dann, wenn das Paar gemeinsam Schulden gemacht hat, etwa für eine Immobilie.

Der Grund: Stirbt der Hauptverdiener der Familie, bedeutet das neben Kummer und Trauer oft auch ein finanzielles Desaster: Die laufenden Kosten fallen ja weiter an – nur, dass das Geld jetzt nicht mehr reicht, um sie zu stemmen. Auch künftige Investments wanken dann vielfach: Nicht selten steht nach dem Verlust eines Elternteils plötzlich die Ausbildung der Kinder auf tönernen Füßen.

Besonders wichtig ist Versicherungsberatern zudem, dass nicht nur der Tod des Familienernährers finanzielle Probleme mit sich bringen kann. Stirbt nämlich derjenige Partner, der sich bisher vor allem um Haushalt und Kinder gekümmert hat, kann der voll Berufstätige Job und Erziehung oft nicht miteinander vereinbaren, sondern ist auf externe Unterstützung angewiesen. Und die kostet Geld.

Katastrophenschutz für die Liebsten

Mit einer Risikolebensversicherung lassen sich diese Gefahren für relativ schmales Geld in den Griff bekommen.

Die Produkte funktionieren nach einem einfachen Prinzip: Stirbt die versicherten Person, erhält die laut Vertrag begünstigte Person die dort vereinbarte Summe. Erlebt der Versicherte das Vertragsende, gibt es keine Ausschüttung.

Die Beiträge kalkulieren die Gesellschaften anhand der statistischen Lebenserwartung (und der Infos aus dem vor Vertragsschluss zu durchlaufenden Gesundheitschecks). Junge Versicherte zahlen deshalb meist niedrigere Sätze als alte, gesunde weniger als kranke und Nichtraucher kommen günstiger davon als Kunden, die den Glimmstängeln (noch) nicht abgeschworen haben.

Doch wie finden Niedergelassene eine Police, die ihren Bedürfnissen entspricht? Im Wesentlichen sind dazu die folgenden drei Schritte absolvieren.

• Schritt eins: Versicherungssumme festlegen. Experten raten, mindestens das Drei- bis Fünffache des eigenen Jahresbruttoverdienstes abzusichern. Wer Schulden hat – etwa, weil Haus und/oder Praxis noch nicht abbezahlt sind – muss die Summe höher ansetzen.
• Schritt zwei: Laufzeit definieren. Wie lange eine Risikolebensversicherung laufen sollte, ist eine Sache des Einzelfalles. Als Faustregel gilt jedoch: Ärzte, die Kinder haben, sollten wenigstens bis zu deren 20 Geburtstag versichert sein, wer Schulden hat, lässt die Versicherung idealerweise so lange laufen lassen, bis die Verbindlichkeiten (voraussichtlich) getilgt sind.
• Schritt drei: Preise vergleichen. Beim Risikolebensversicherungen ist der Preis das einzig ausschlaggebende Kriterium. Die Leistung (Geld wegen Tod) ist ja immer gleich. Umso erstaunlicher ist es, dass teure Verträge mitunter viermal so viel kosten wie günstige. Vergleichen lohnt sich also in jedem Fall.