Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Medizin

Die Umfrage wurde unter Endoskopisten, GI-Krankenschwestern und GI-Chirurgen, die in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien arbeiten, vom globalen klinischen Netzwerk Sermo im Auftrag von Fujifilm durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen eine überraschend große Bereitschaft, sich auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) im Beruf einzulassen.

Mehr als sieben von zehn Befragten gaben demnach an, dass die KI-Technologie die Ergebnisse der Patienten verbessert (71%), wobei eine ähnliche Anzahl berichtet, dass sie die Effizienz ihrer Arbeit erhöht (69%). Fast alle Befragten (94 %) betonten, dass die Wahl des Arztes über die ihm zur Verfügung stehenden Instrumente für die Verfahren wichtig sei, wobei 80 % der Befragten angaben, dass sie eher ein System mit KI-Fähigkeiten verwenden würden als ohne.

Schwer zu entdeckende Läsionen

Die Nachfrage nach Endoskopie-Dienstleistungen wächst, und die Umfrageergebnisse spiegeln die anhaltenden Problematiken in ganz Europa wider: Wartezeit der Patienten (19%), die wachsende Nachfrage nach Verfahren (17%) und die Erkennungsrate schwer zu entdeckender Läsionen (17%) wurden als am wichtigsten identifiziert.

Forschungen haben gezeigt, dass jede 1-prozentige Erhöhung der Adenom-Erkennungsrate eine 3-prozentige Senkung des Risikos für Darmkrebs bedeuten könnte, einer Krankheit, an der jedes Jahr etwa 228.000 Europäer sterben. Die Kliniker zeigen laut Umfrage großes Vertrauen in die Fähigkeit der KI, die Anzahl der übersehenen Läsionen zu reduzieren (70%) und die Diagnosefähigkeit zu erhöhen (72%).  Wobei mehr als die Hälfte der Befragten angaben, dass die KI das Vertrauen in die klinische Entscheidungsfindung (58%) erhöhen und zur Standardisierung der Praxis beitragen wird (54%).

Die Kliniker sehen auch einen breiteren Nutzen des Einsatzes der KI in der Endoskopie in Bezug auf die möglichen Effizienzsteigerungen; fast die Hälfte stimmte zu, dass die KI Kosteneinsparungen durch die Verringerung der Anzahl unnötiger Biopsien und Operationen (49%) bedeuten könnte, und mehr als ein Drittel gab an, dass sie dazu beitragen wird, die Wartezeiten für die Patienten zu verkürzen (34%).