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Medizin

KBV und GKV haben sich darauf geeinigt, das Ausgabevolumen für Arzneimittel in 2018 um rund 1,2 Milliarden Euro zu erhöhen. Grund für die Steigerung sind laut Mitteilung der KBV vor allem Ausgaben für neuartige Arzneimittel. So erfolge zum Beispiel die Behandlung von onkologischen Patienten im Vergleich zu früher häufiger ambulant, was zu höheren Arzneimittelausgaben in den Praxen führe. Kostensteigernd wirke sich zudem die Verordnungsfähigkeit von Cannabis aus.

Weitere Verhandlungen folgen

Der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Hofmeister bezeichnete das Ergebnis als akzeptabel. „Wir schaffen damit eine Grundlage dafür, dass Patienten mit medizinisch sinnvollen Innovationen versorgt werden können“, betonte er.

Die Rahmenvorgaben bilden allerdings die Basis für die regionalen Verhandlungen zu den Ausgabenvolumina, die die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) mit den Krankenkassen vor Ort führen. Sie umfassen verschiedene Anpassungsfaktoren wie Preisentwicklung und Innovationen, die Einfluss auf die Ausgabenentwicklung haben. Weitere Faktoren wie Alter und Anzahl der Versicherten werden bei den Verhandlungen auf regionaler Ebene berücksichtigt.

Steigerung auch bei Heilmitteln

Auch bei den Heilmitteln gehen KBV und GKV-Spitzenverband im kommenden Jahr von höheren Ausgaben aus. Die vereinbarte Steigerung von 3,9 Prozent entspricht etwa 230 Millionen Euro. Dabei wurde die zum 1. Januar 2018 vorgesehene Einführung der Ernährungstherapie als neues Heilmittel berücksichtigt.Zudem wird davon ausgegangen, dass die Modellvorhaben zur sogenannten Blankoverordnung zu Mehrausgaben führen werden.

Quelle: KBV