Medizinisches Cannabis in Apotheken: Hoher Aufwand für wenig Geld?

Medizinisches Cannabis darf seit mehr als drei Jahren ärztlich verschrieben und zulasten der Krankenkassen abgerechnet werden. Der Markt rund um Blüten, Dronabinol und Vollspektrumextrakte gilt seither als Zukunftsmarkt.
Der Cannabis-Markt boomt, das bestätigt auch ein Großteil (57 Prozent) des Apothekenpersonals, wie die neue Cannabis-Studie von aposcope zeigt. Zwei Drittel der mehr als 500 befragten Apotheker, Apothekerinnen und PTA (68 Prozent) sind außerdem überzeugt, dass der Markt in den nächsten drei Jahren weiter wachsen wird.
Die Legalisierung von Cannabis als Therapieoption befürwortet mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (54 Prozent). Der Anteil der Befürworter ist allerdings im Vergleich zum Vorjahr (61 Prozent) leicht zurückgegangen. Hinzu kommt, dass die deutliche Mehrheit der Befragten (88 Prozent) der Meinung ist, dass die Leistungen der Apotheken rund um die Abgabe von medizinischem Cannabis besser honoriert werden sollten – auch aufgrund des hohen Aufwandes, der für die Apotheke entsteht.
Medizinisches Cannabis nur als Fertigarzneimittel
Hohe Aufwände erzeugen vor allem Dokumentation (91 Prozent), Herstellung von Rezepturen (86 Prozent), Identitätsprüfung (84 Prozent), Beratung der Patienten (81 Prozent) sowie Rezeptabrechnung (80 Prozent). Deswegen würden es 90 Prozent der Apotheker und PTA befürworten, wenn Medizinisches Cannabis nur als Fertigarzneimittel angeboten wird, um damit den Aufwand zu reduzieren, beispielsweise durch den Wegfall der Identitätsprüfung.
Zudem zweifeln die Befragten am wirtschaftlichen Nutzen für die Apotheke: 29 Prozent sehen einen eher geringen, weitere 11 Prozent einen geringen oder sehr geringen Nutzen. Demgegenüber finden nur knapp ein Drittel der Befragten Rezepte über Cannabiszubereitungen lukrativ: 19 Prozent halten den wirtschaftlichen Nutzen für die Apotheke für eher hoch, weitere 10 Prozent für hoch und nur 3 Prozent für sehr hoch. 27 Prozent konnten dazu keine Einschätzung abgeben.
Anzeige
NEU: Praxisratgeber zur Abrechnung der Videosprechstunde
Die Videosprechstunde erfreut sich immer größerer Beliebtheit, für Patient:innen entfallen sowohl Fahrwege als auch Wartezeiten in der Praxis und auch für Ärzt:innen sind diese Termine in vielerl... Mehr
Weitere Artikel zum Thema:
- Vorteile bei Online-Terminvergabe Werden Kassenpatienten bei Terminvergabe in Arztpraxen benachteiligt?
- In eigener Sache Das neue Magazin “praxismanagement heute” ist da! Jetzt kostenlos herunterladen!
- Mentale Gesundheit Fehltage wegen kranker Psyche erreichen neuen Höchststand
- Wegweisende Ergebnisse Hufeland-Preis 2023: Präventivmedizin im Fokus
- Gewinnen Sie 4 Übernachtungen im Panoramazimmer! Kurzurlaub gewinnen und Herbst an der Südsteirischen Weinstraße genießen!