Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Honorare

Die Studie schlüsselt die zusätzlichen Einnahmen der Arztpraxen durch den Anteil der Privatversicherten nach Regionen, Städten und Landkreisen auf. Diese Mehrumsätze entstehen, weil Privatpatienten für viele Leistungen höhere Honorare entrichten als bei Kassenpatienten für diese Leistungen anfallen würden.

Über 68.000 Euro im Jahr PKV-Mehrumsatz pro Landarztpraxis

Bundesweit beträgt der PKV-Mehrumsatz demnach über 12 Milliarden Euro pro Jahr. Auf Baden-Württemberg entfallen, davon 1,64 Milliarden Euro. Dieses Geld kommt vor allem den Landarztpraxen zugute. Weil Privatpatienten in ländlichen Regionen häufig älter sind und weil in den größeren Städten die Mieten, Gehälter und anderen ärztlichen Kosten höher liegen, sei der Mehrumsatz auf dem Land besonders wertvoll, so die Analysten: “Damit widerlegen die Regionaldaten die These, dass sich Ärzte angeblich seltener in ländlichen Gegenden niederlassen, weil es dort weniger Privatversicherte gebe.”

Schwäbisch Hall profitiert mehr als der Großraum Stuttgart

So hätten z.B. Ärzte im Landkreis Schwäbisch Hall Mehrumsätze im Realwert von durchschnittlich 68.772 Euro pro Jahr. In den Praxen der Metropolregion Stuttgart seien es dagegen “nur” 54.297 Euro jährlich(s. Grafik).

Gleichwohl ist die Ärztedichte in den ländlichen Gebieten niedriger als in den Ballungsräumen: So gibt es im Kreis Schwäbisch-Hall 135 ambulant tätige Ärzte je 100.000 Einwohner, in der Metropolregion Stuttgart sind es dagegen 176. Die Analysten ziehen daraus folgenden Schluss: Die geringere Ärztezahl auf dem Land kann nicht durch die Zahl der Privatversicherten auf dem Land begründet sein. Für die Standortentscheidung von Ärzten seien aufgrund der Ergebnisse der Studie wohl andere Kriterien maßgebend.

PKV-Regionalatlas Baden-Württemberg

Quelle: obs/PKV-Verband